Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll63. Sitzung, 6. und 7. Juni 2008 / Seite 267

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Würde der Hälfte der Menschheit – und sehr viele Männer sind ja auch nicht dieser Auffassung – wirklich nicht zuzumuten! (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

Wissen Sie, was in Wirklichkeit eine der größten Ungerechtigkeiten ist? – Dass es nach wie vor bei gleicher Leistung oft bis zu 40 Prozent unterschiedliche Löhne gibt. Dagegen sollten Sie sein, dagegen sollten Sie kämpfen! (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen. – Abg. Lutz Weinzinger: Jawohl, dagegen sollten Sie etwas tun! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Wissen Sie, was diese Richtlinie, was dieses Gesetz beinhaltet? – Dass genau diese Ungerechtigkeiten, die die Hälfte der Menschheit betreffen, ausgeräumt werden sollen. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung für mehr Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft (Zwischenrufe bei der FPÖ), für mehr Demokratiepolitik, und das heißt, dass die Hälfte der Menschheit auch den entsprechenden Platz findet. Ob es Ihnen gefällt oder nicht! (Beifall und Bravorufe bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

21.02


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Dr. Haimbuch­ner zu Wort. Gewünschte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


21.02.44

Abgeordneter Mag. Dr. Manfred Haimbuchner (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsiden­tin! Frau Ministerin! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Erstens wird der Souverän be­stimmen, was hier irgendwann einmal gesprochen wird. Denn das werden wir bei den nächsten Wahlen sehen, ob Sie abgewählt werden – oder die Freiheitliche Partei und Kollege Karlheinz Klement. Das wird die Wählerin und der Wähler beurteilen, nicht Sie hier herinnen! (Beifall bei der FPÖ.)

Im Metternich’schen Staat sind wir noch lange nicht, meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn man heute für eine subjektive Wertung in diesem Hohen Haus – für eine subjektive Wertung, ob sie einem gefällt oder nicht – einen Ordnungsruf bekommt, ist das wahrlich nicht in Ordnung. Das ist wahrlich nicht in Ordnung!

Sie echauffieren sich hier künstlich. Wenn Sie, Frau Kollegin Wurm, völlig richtig sa­gen, dass es eine Ungerechtigkeit sondergleichen ist, dass es für gleiche Arbeit nicht gleichen Lohn gibt, dann pflichte ich Ihnen bei. Aber wer hat in den letzten Jahrzehnten hier in der Republik Österreich regiert? Wer war das? Wer war dafür verantwortlich? (Abg. Mag. Muttonen: Ihre Partei! Sie waren dabei!) – Sie mit Ihrer Politik waren dafür verantwortlich! (Beifall bei der FPÖ.)

Eines sage ich Ihnen: Sie brauchen gar nicht so hysterisch zu reagieren, wenn es um den Begriff des Genderns geht, denn das hat überhaupt nichts mit Gleichbehandlung von Mann und Frau zu tun! (Zwischenrufe bei den Grünen.) Das hat nichts damit zu tun, sondern das ist eine ganz klar ideologische Angelegenheit: Hier geht es um die Abschaffung der Geschlechter! Sie wollen letztendlich die Geschlechter abschaffen, meine sehr verehrten Damen und Herren. (Heiterkeit und Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen.)

Eines sage ich Ihnen auch: Sie werden sich selbst einmal ad absurdum führen. Bitte, ich habe heute mehrmals „Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder“ gehört. Na, das müs­sen Sie mir jetzt einmal grammatikalisch erklären, wie das funktioniert, meine sehr ver­ehrten Damen und Herren!

Das müssen Sie den Wählern draußen erzählen. Erzählen Sie das den alleinerziehen­den Müttern, womit Sie sich hier in diesem Hohen Haus beschäftigen! Sie beschäftigen sich mit dem Binnen-I, mit „Mitgliederinnen und Mitgliedern“, statt dass Sie sich mit den wahren Problemen der Frauen beschäftigen, mit den wahren Problemen der allein­erziehenden Mütter (Beifall bei der FPÖ), statt dass Sie sich damit beschäftigen, dass


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