Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll60. Sitzung / Seite 186

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Es ist auch der Opposition zu danken, dass sie am Beginn dieser Krise sehr konstruk­tiv daran beteiligt war, diese zu bewältigen. Es ist kein Zufall, dass alle Parteien hier im Haus den Beschluss gefasst haben, das österreichische Banken- und Wirtschaftssys­tem zu stabilisieren. Das haben wir gemeinsam beschlossen. Dafür ist der Opposition natürlich auch zu danken. Sie war sich ihrer Verantwortung bewusst. Aber ich möchte Sie einladen weiterzumachen, meine Damen und Herren, denn mit dieser einen Be­schlussfassung ist es nicht getan.

Sie kritisieren bereits das Bundesfinanzrahmengesetz, das wir morgen in einer ersten Lesung hier debattieren werden. Auch das haben Sie mitbeschlossen! Das ist der ers­te wesentliche Schritt zur ausgabenseitigen Sanierung des Bundeshaushalts, denn da sind Obergrenzen definiert. Die sind klar geregelt. Sie haben ja mitbeschlossen, dass das stattfinden soll. Sie haben das mitbeschlossen, und dafür sage ich Ihnen herzli­chen Dank! (Beifall bei der ÖVP.)

Das ist eine verantwortungsbewusste Opposition, die solche Beschlüsse mitträgt (Abg. Jakob Auer: Wollen wir es nicht übertreiben!), und es ist ein verantwortungsvoller Fi­nanzminister, der hier Vorgaben macht, die vertretbar sind.

Auch da, meine Damen und Herren, weil Sie internationale Vergleiche anstrengen: Ich glaube, man kann sich international jedenfalls vergleichen, und der Vergleich macht uns eigentlich auch sicher. Schauen Sie sich die Daten an: Trotz dramatischer Einbrü­che im Bereich der Wirtschaft sind wir im internationalen Vergleich, was die Beschäfti­gungsquote anlangt, nach wie vor im Spitzenfeld.

Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklungen in den verschiedenen Wirtschaftsregio­nen der Welt, die immer stärker vernetzt werden, gibt es Vermutungen, dass Asien wahrscheinlich früher aus der Krise kommt als Europa. Deshalb gibt es natürlich Über­legungen, in den Export in solche Länder zu investieren und Modelle in Richtung Ex­portförderung zu erwägen, damit wir an einem früheren Wachstum partizipieren kön­nen, denn ein verstärktes Wachstum bedingt natürlich auch geringere steuerliche Maß­nahmen. Das, meine Damen und Herren, muss unser Ziel bei der Sanierung des Bud­gets sein. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben in der Tat – das ist angesprochen worden – so etwas wie einen Österreich-Vorsprung, weil wir in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet haben. Diesen Ös­terreich-Vorsprung sollten wir entsprechend ausspielen, mit neuen Ideen, mit Innova­tion, mit Investitionen in die Bildung, in die Wissenschaft, aber auch in die innere Si­cherheit, weil das auch ein Standortvorteil ist. So macht man Budgetpolitik! (Beifall bei der ÖVP.)

17.07


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Höbart. – Bitte.

 


17.07.06

Abgeordneter Ing. Christian Höbart (FPÖ): Herr Minister! Herr Präsident! Hohes Haus! Ein bisschen schmunzeln muss ich schon. Herr Kollege Amon, Sie tun ja gerade so, als sei alles in bester Ordnung. Mehrere Kollegen haben das schon eingeworfen: Von Einsparungen keine Rede mehr. (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: Stimmt nicht!) – Doch, es ist eine Tatsache, Herr Finanzminister. (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: Geh!) Eine regel­rechte Belastungswelle wird – man kann durchaus sagen, mit Donnergrollen – auf die Bevölkerung zurollen. (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: Sie hören die ganze Zeit nicht zu!) – Nein, wir hören uns das sehr wohl an, und wir haben uns das ja genau angesehen.

Letztendlich möchte ich nochmals die verschiedensten Redewendungen in Erinnerung rufen, die in den letzten Wochen und Monaten durch die Kehlen der diversesten Regie­rungsmitglieder gegangen sind, dass keine neuen Steuern in Sicht seien. Also an das


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite