Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 192

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19.05.17

Abgeordnete Gabriele Binder-Maier (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Frau Bundesministerin, danke für die Vorlage des Frauen­berichtes, der Daten, Fakten und Zahlen präsentiert. Ich finde es schon „spannend“, wenn man hier die Querverbindung herstellt, dass der Statistik Austria, die sehr maßgeblich an der Gestaltung der Unterlagen beteiligt war, Ideologie unterstellt wird. Das finde ich sehr bemerkenswert.

Zum anderen stelle ich fest, dass es viele Querverbindungen zum Familienbericht gibt, den wir ja schon diskutiert haben, und dass die Darstellungen im Bericht den Ist-Zustand der Situation der Frauen in Österreich präsentieren und sich für uns natürlich neue Handlungsfelder und neue Politfelder eröffnen.

Wesentlich erscheint mir auch, dass es unterschiedliche Lösungsvorschläge und Lösungs­ansätze von ExpertInnen gibt. Es geht vor allen Dingen um die Lebensfelder und Lebenswelten von Frauen, es geht um deren Arbeitssituationen, um ihre wirtschaftliche Situation und, wie es eine Expertin bezeichnet hat, um die Beharrlichkeit der Bilder, der Rollenklischees, der Rollenbilder. Dementsprechend langsam, lang­wierig und mühsam sind auch Veränderungen herbeizuführen.

Ich greife vier Themenfelder aus dem Bericht heraus: die Einkommenssituation von Frauen, die Vereinbarkeitsfrage, bezahlte/unbezahlte Arbeit und Frauen in Führungs­po­sitionen.

Zur Einkommenssituation wurde schon sehr viel gesagt. Der Einkommensunterschied wurde nicht verkleinert, sondern vergrößert. Es gibt eine Fülle von Gründen dafür: zum einen die Berufsauswahl, die oft sehr unfreiwillig geleistete Teilzeitarbeit und die un­gleiche Bezahlung. Dass die Erwerbsquote dennoch bei den Frauen – das sagt der Bericht – bei 68 Prozent liegt, zeigt, wie sich das Bild der Frauen in der Arbeitswelt geändert hat. Einkommenstransparenz wäre einer der Lösungsansätze.

Vereinbarkeit ist auch ein Schlüsselwort im Frauenbericht. Es geht darum, Beruf und Versorgungsarbeit miteinander vereinbaren zu können. Uns geht es darum, die Väterbeteiligung zu stärken, zu fördern, zu forcieren. Ziel muss das Selbstverständnis der Partnerschaft in allen Ebenen und Bereichen sein.

Bezahlte/unbezahlte Arbeit ist ein wesentlicher Aspekt. 77 Prozent der Frauen sind noch immer allein für die Hausarbeit zuständig, obwohl die Frauen in Österreich so gut ausgebildet sind wie nie zuvor.

Frauen in Führungspositionen: Auch da gibt es einen Lösungsansatz, nämlich Quoten einzuführen, um es Frauen zu ermöglichen, dass sie die gläserne Decke durchstoßen, denn gemessen am Anteil von Frauen und Männern in Österreich ist dieser Anteil von 9,7 Prozent in Führungspositionen absolut zu klein.

Meine Damen und Herren, zusammengefasst: Die Frauenministerin ist auf dem richtigen Weg. Der Rucksack ist gefüllt, wir werden sie begleiten. Das Ziel soll sein, die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von Frauen in Österreich zu gewährleisten, damit die Frauen die Chance haben, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es gerne möchten. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Mag. Aubauer.)

19.09


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Durchschlag. – Bitte.

 


19.09.12

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Der Frauenbericht 1998 bis


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