Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 201

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Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Gessl-Ranftl. – Bitte.

 


19.40.08

Abgeordnete Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Minis­terin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Wir haben im Ausschuss ausführlich über den umfassenden Frauenbericht 2010 diskutiert, und auch meine Vorrednerinnen und mein Vorredner sind auf genaue Daten, Fakten und Zahlen eingegangen. Mich persönlich freut es sehr, dass es im Ausschuss gelungen ist, einen Fünf-Parteien-Antrag bezüg­lich mehr Männer in pädagogischen Berufen zu beschließen, denn Kindererziehung ist nicht nur Frauensache, und das betrifft auch die pädagogische Arbeit.

Ich möchte aber schon auch festhalten, dass ich es als lächerlich empfinde, über eine Art „Urheberrecht“ zu diskutieren, also darüber, wer wann welchen Antrag eingebracht und formuliert hat. Es geht um die gemeinsame Sache und um die Initiative, die im Gleichbehandlungsausschuss auch gesetzt wurde. (Abg. Schenk: Das sind Fakten!)

In den letzten Jahren wächst das Bewusstsein dafür, dass Männer für die Entwicklung von Kindern sehr wichtig sind. Das ist ein wichtiger Ansatz, denn der Anteil männlicher Pädagogen liegt in den meisten europäischen Ländern unter 5 Prozent, und in Österreich liegt er noch weit unter dem EU-Durchschnitt.

Die Forderung nach mehr Männern in der Pädagogik ist in den letzten Jahren populär geworden und muss auch so rasch wie möglich politisch unterstützt werden, um wieder mehr Männer für diesen Beruf zu interessieren, und auch, um wieder mehr Männer für diesen Beruf zu gewinnen. Unsere Kinder und Jugendlichen – das hat Frau Kollegin Unterreiner bereits angesprochen – brauchen männliche Bezugspersonen und Identifi­kations­figuren, und daher muss die Schule diesen Anforderungen und Bedürfnissen gerecht werden. Immerhin verbringen die Lehrerinnen und Lehrer mit ihren Schü­lerinnen und Schülern ungefähr 900 Stunden im Jahr.

Gleichzeitig muss aber auch der Beruf Lehrerin/Lehrer attraktiver gestaltet werden und das Image des Lehrers und der Lehrerin gehoben werden. Hiezu braucht es ein neues Dienst- und Besoldungsrecht für alle neu einsteigenden Pädagoginnen und Pädago­gen, bessere Karrieremöglichkeiten, aber auch eine neue Lehrerinnen- und Lehrerbil­dung.

Abschließend ist festzuhalten, dass die Politik sehr wohl gefordert ist, alle pädagogi­schen Berufe aufzuwerten. Ministerin Schmied ist mit Sicherheit auf einem richtigen und zukunftsweisenden Weg, wenn sie zum Wohle unserer Kinder eine gemeinsame pädagogische Ausbildung, beginnend beim Kindergarten bis hin zur AHS, fordert, denn unsere Pädagoginnen und Pädagogen sind sehr wohl kompetente Vermittler von Inhalten. Sie lehren, motivieren, erziehen, beurteilen, schlichten und sind sehr wohl Ersatz­mutter und Ersatzvater. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.43


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Plassnik. – Bitte.

 


19.43.29

Abgeordnete Dr. Ursula Plassnik (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich die Diskussion des österreichischen Frauenberichts zum Anlass nehmen, um auf ein Thema hinzuweisen, von dem ich nicht gerne hätte, dass es im österreichischen Nationalrat gar nicht behandelt wird, und zwar das Thema Frauen in bewaffneten Konflikten, Frauen und Frieden, die Resolution 1325 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen.

 


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