Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll118. Sitzung / Seite 75

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Ich möchte zurückkommen auf die Einstellungen und Werte: Auch der im Auftrag unseres Familien- und Jugendministers Reinhold Mitterlehner durchgeführte Jugend­monitor hat für mich sehr positive Ergebnisse gebracht. Er zeigt, dass Jugendliche einen sehr hohen Begriff von Familie und Freunden haben, dass sie gerne daheim sind, dass sie sich eine Familie wünschen – in welcher Form auch immer; es müssen nicht immer Vater und Mutter in einem Familienverband sein, es gibt auch andere Formen.

Es wäre noch viel zu diesem Thema zu sagen, aber nur noch Folgendes: Ich meine, dass die Eltern Verantwortung tragen, Vater und Mutter (Beifall bei der ÖVP), sie müssen einen Blick in die Zukunft richten und dürfen die Kinder und Jugendlichen nicht sich selbst überlassen. Wir haben die Verantwortung, sie bis in die Erwachsenenwelt zu begleiten. Und die Politik ist dafür verantwortlich, die erforderlichen Rahmen­bedin­gungen zu schaffen, Rahmenbedingungen zum Beispiel für die Kinderbetreuung, etwa mit dem Gratiskindergarten, wo wir weiterhin jährlich 70 Millionen für die Länder zur Verfügung stellen, für die Schulen, die Ausbildungsbereiche und vieles mehr.

Zusammenfassend möchte ich sagen, an die Jugendlichen werden vor dem Hinter­grund sozialer Veränderungen viele neue Herausforderungen gestellt. Familie und Freunde, das habe ich bereits erwähnt, sind für 70 Prozent der Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 24 Jahren am wichtigsten. Das heißt, eine gute Familienpolitik ist ein Grundpfeiler, ein Zukunftspfeiler für unsere Jugend, aber auch für Österreich. Und wir von der ÖVP zeigen, dass Familien, Kinder, Jugendliche uns etwas wert sind, und werden an dieser Familienpolitik weiterarbeiten, gemeinsam mit unserem Familien­minister, dem wir gerne den Rücken stärken. (Beifall bei der ÖVP.)

12.24


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Lugar. – Bitte.

 


12.24.21

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Ich habe mich heute zum Thema Jugend zu Wort gemeldet, weil das ein Zukunftsthema ist, das, was die Regierung aktuell macht, dem allerdings nicht entspricht, eben keine Zukunfts­politik ist, die jedoch notwendig wäre, um der Jugend das erforderliche Rüstzeug in die Hand zu geben, um die Probleme der Zukunft bewältigen zu können. (Abg. Hörl: Das BZÖ löst sich langsam auf!)

Wir stehen vor riesigen Herausforderungen: Unser Pensionssystem steht kurz vor dem Kollaps. Das Gesundheitssystem ist nicht mehr zu finanzieren. Die Verwaltung ist viel zu teuer und muss reformiert werden. Die Länder haben Kompetenzen, die ihnen endlich genommen werden müssen, und, und, und. Das heißt, es gibt unwahr­schein­lich viele Problemfelder, viele Baustellen, und all diese Baustellen müssen die Jungen einmal beseitigen, weil wir hier anscheinend unfähig sind, die Hausaufgaben zu machen.

Im Zusammenhang mit der Bildung der Jugendlichen muss ich festhalten, dass es mittlerweile so ist, dass bis zu 20 Prozent der Schulabgänger nach der Pflichtschule nicht einmal die einfachsten Kulturtechniken tadellos beherrschen (Abg. Amon: Es sind noch mehr!), wie Lesen, Schreiben, Rechnen. Die ÖVP sagt, es sind noch mehr. Mehr als 20 Prozent können nicht ordentlich lesen, schreiben und rechnen! Da frage ich Sie: Wie soll das funktionieren? Wie sollen die Jugendlichen – und die Zahl der Jugendlichen, die letztlich in den Arbeitsprozess eintreten, sinkt – mit ihren schmalen Schultern mit solch einer Ausbildung bei einer gewaltig steigenden Zahl an Pen­sionisten das alles bewältigen? – Ich kann Ihnen sagen, es wird nicht funktionieren.

 


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