Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll153. Sitzung / Seite 283

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23.32.34

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Herr Präsident! Frau Ministerin! Ge-schätzte Kolleginnen und Kollegen! Zuerst zum Antrag über die Granny-Au-pairs. Da gibt es einen einzigen Aspekt dabei, den ich durchaus unterstützenswert finde, das ist der intergenerative Aspekt. Ich denke, in einer Zeit, in der viele Kinder Großeltern vielleicht nur mehr vom Hörensagen oder von seltenen Besuchen her kennen, ist ein Modell, in dem drei Generationen zumindest für eine beschränkte Zeit unter einem Dach wohnen, durchaus interessant, aber das ist, wie gesagt, auch schon das einzig Positive daran. Au-pair mit einer Obergrenze von 28 Jahren hat einen bestimmten Sinn, nämlich jungen Menschen, Männern und Frauen – und bei Ihnen sind ja an sich nur Frauen erwähnt – den Spracherwerb im Rahmen eines Aufenthalts bei einer Familie in einem anderen Land zu ermöglichen, und das meistens als Vorbereitung auf einen Beruf. Das ist ja der Sinn von Au-pair, das fällt dann bei Frauen über 50 Jahre weg. (Abg. Dr. Rosenkranz: Was ist dann mit lebenslangem Lernen?) Ich würde es ganz gerne auch dabei belassen.

Frauenpolitische Aspekte sind für uns der Hauptgrund, warum wir das eigentlich nicht wollen. Wir stecken sehr viel Geld in die Bildung, in die Ausbildung von Frauen. Uns ist die beste Ausbildung und Bildung von Frauen wichtig, damit sie ein gutes Einkommen haben, damit sie dadurch auch ihr Auskommen haben und auch auf die entsprechende Pension kommen. Das alles konterkariert Ihr Antrag.

Zum Antrag über den sogenannten Innovationspreis für Firmen ist sehr viel gesagt worden, auch über das, was es alles auf Bundesebene gibt. Auch auf Länderebene gibt es einiges an Preisen. Das Land Oberösterreich beispielsweise hat im Jahr 2000 bereits einen Frauenförderpreis für den Landesdienst eingeführt. Es gibt bei uns auch einen sogenannten Familien-Oscar, der ein besonderes Augenmerk auf Firmen legt, die sich um Frauen- und Familienförderung besonders verdient gemacht haben. Um Leistungen von Frauen im Bereich der Wissenschaft zu honorieren, gibt es den Forscherinnen-Award.

Abgesehen von den Preisen, die ja nicht inflationär vergeben werden sollten, geht es eigentlich vielmehr darum, Maßnahmen zu setzen, um Frauen in Führungspositionen zu stärken, um Führungspositionen für Frauen erst möglich zu machen. Daher geht es auch darum, Unterstützungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu geben. In Oberösterreich gibt es dazu eine Menge an Maßnahmen. Es gibt schon acht Cross-Mentoring-Durchgänge, es gibt bereits den zweiten Aufsichtsrätinnen-Lehrgang, den Girls’ Day, den es ja überall gibt, gibt es bei uns heuer das erste Mal auch in Volksschulen, um die Technikaffinität von Mädchen zu fördern. Neu ist das K3, das Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere.

Preise haben ganz klar ihre Wichtigkeit, sie haben ihre Berechtigung, aber immer noch wichtiger als Preise sind Maßnahmen, die in der Wirklichkeit helfen, und bei diesen Maßnahmen ist Österreich auf einem sehr guten Weg. (Beifall bei der ÖVP.)

23.35


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Hell. – Bitte.

 


23.35.21

Abgeordneter Johann Hell (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! In der Antragstellung zum Tagesordnungspunkt 25 wird festgehalten, dass eine diskutierte Quotenregelung als falsches Instrument gesehen wird, um den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen.

Sehr geschätzte Frau Abgeordnete Unterreiner, es wird Sie vielleicht wundern, aber auch ich bin grundsätzlich gegen fixe, niedergeschriebene Quoten. Nur stellen wir leider fest, dass wir mit der freiwilligen Erhöhung des Frauenanteils in Führungs­positio-


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