Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll157. Sitzung / Seite 174

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

VW Touaregs ist mehr als peinlich im Vergleich zum katastrophalen allgemeinen Zu­stand des Heeres. Aufbegehrende Offiziere sollten damit etwas beruhigt werden. Ge­schätzte Damen und Herren, das war ein kläglicher Versuch, der gescheitert ist.

Weiters wird die Beschaffung von 150 geschützten Mehrzweckfahrzeugen auf das Schärfste kritisiert. Im Prüfbericht erreichte die Mängelliste stattliche 28 Punkte. Ich be­tone: 28 Punkte! Für uns, das BZÖ, ist der schwerste Fehler beim Beschaffungsverfah­ren im Bericht festgenagelt, und zwar auf Seite143. Die entscheidende Feststellung des Rechnungshofes lautet sinngemäß:

Das Bundesministerium für Landesverteidigung – und damit Darabos – hat beim Kauf der geschützten Mehrzweckfahrzeuge zum Nachteil für die Soldaten gehandelt. Dara­bos hat auf die sogenannten Mussforderungen verzichtet. Damit verzichtete Darabos bewusst auf einen besseren Schutz der Soldaten im Einsatz. – Zitatende.

Das ist eine Ungeheuerlichkeit! Durch schwere Mängel während der Beschaffung wird das Leben unserer Soldaten im Einsatz leichtfertig aufs Spiel gesetzt! Darabos hat sein Ressort überhaupt nicht im Griff. Einige Mitarbeiter im Ministerium waren offensichtlich nicht in der Lage – und das bestätigt dieser Bericht –, diesen Fahrzeugankauf korrekt abzuwickeln. Da fehlt die Dienstaufsicht durch den Minister gänzlich. Ein engagierter Verteidigungsminister wäre schon längst eingeschritten. Er hätte im Verfahren die Reißleine gezogen und auch logische interne Konsequenzen gesetzt.

Ein gewissenhafter und fürsorglicher Verteidigungsminister muss für den besten Schutz unserer Soldaten kämpfen. Diese Qualitäten hat dieser Verteidigungsminister nicht!

Zusammengefasst untermauert dieser Bericht des Rechnungshofes: Darabos ist ein Minister mit der höchsten Quote von negativen Überprüfungen durch den Rechnungs­hof. Er ist eine krasse Fehlbesetzung und sollte längst den Sessel räumen. (Beifall beim BZÖ.)

18.36


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Schönpass. – Bitte.

 


18.36.38

Abgeordnete Rosemarie Schönpass (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren! Geschätzter Herr Rechnungshofpräsident Moser! Ich nehme Bezug auf den Rechnungshofteilbericht „Klassenschülerhöchstzahl 25“. Der Rechnungshof kritisiert in seinem Bericht, dass die pädagogischen Beweggründe für die Einführung dieser Maß­nahme nicht transparent genug gewesen seien und quantifizierbare Indikatoren gefehlt haben sowie keine Überlegungen zur Wirkungsorientierung angestellt wurden.

Trotz aller Anfangsschwierigkeiten ist die im Schuljahr 2007/2008 begonnene Senkung der Klassenschülerhöchstzahl ein richtiger und wichtiger Schritt in unserem Bildungs­system. Obwohl aufgrund der Überschreitungsmöglichkeiten noch immer in manchen Klassen mehr als 25 Kinder sitzen, wurde grundsätzlich eine Verkleinerung der Klas­sen erreicht.

Das Projekt „kleinere Klassen“ wird auch konsequent fortgesetzt. Von dieser Maßnah­me profitieren bereits 725 000 Schülerinnen und Schüler. Allein für dieses Projekt wur­den österreichweit 6 000 LehrerInnenposten geschaffen. Es werden dafür jährlich 280 Millionen € investiert.

Geschätzte Damen und Herren! Bildung auf höchstem Niveau entscheidet über unse-
re Zukunft. Der Wohlstand unseres Landes wird im Klassenzimmer entschieden. Des­halb muss jedes Kind, unabhängig von Einkommen, Herkunft und Bildung der Eltern, Chancen auf beste Bildung und Ausbildung haben. Das Projekt „Klassenschülerhöchst­zahl 25“ ist ein richtiger Schritt und muss von pädagogischen Maßnahmen begleitet werden.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite