Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung, 14., 15. und 16. November 2012 / Seite 361

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haben allerdings ein Verteilungsproblem, was das Leistungsangebot im medizinischen Bereich anlangt, denn viele Jungmediziner arbeiten in Spitälern, und nur wenige wollen aufs Land.

Als Gründe dafür, dass ihnen die Arbeit auf dem Land nicht so gut gefällt, führen die Mediziner die Arbeitszeit, die Wochenend-, die Nacht- und Bereitschaftsdienste an, das Honorar und auch den Wegfall der Hausapotheke bei der Pensionierung eines Vorgän­gers, wenn die 6-Kilometer-Grenze zur nächsten öffentlichen Apotheke nicht einge­halten werden kann. Das ist eine große Herausforderung für den ländlichen Raum und für die Menschen, die dort leben, vor allem für jene, die nicht so mobil sind, insbesondere für die ältere Generation und auch für junge Familien mit Kindern.

Auch die Altersstruktur lässt aufhorchen. Das Durchschnittsalter der Allgemein­medi­ziner liegt bei 56 Jahren. Das lässt erkennen, dass ein Generationswechsel zu erwarten ist.

Das alles sind Tendenzen, die aufzeigen, dass es trotz einer ausreichenden Anzahl an ausgebildeten Medizinern zu einer Verknappung der medizinischen Versorgung insbesondere in den ländlichen Regionen kommen wird.

Zur Sicherung der Hausarztpraxen bedarf es der Aufwertung des Berufes des „Hausarztes“ oder „Landarztes“, und es müssen auch geeignete Anreizsysteme geschaffen werden. Was uns dazu immer noch fehlt, Herr Bundesminister, das ist das angekündigte effiziente Hausarztmodell, wobei in den Mittelpunkt natürlich immer Maßnahmen zu stellen sind, die die Sicherung und auch die Verbesserung der wohn­ortnahen Versorgung der Menschen beinhalten. Es geht vor allem darum, dass die Menschen im ländlichen Raum in Bezug auf die medizinische und auch die Versorgung mit Medikamenten nicht schlechter gestellt werden dürfen, als es die Menschen im städtischen Bereich sind.

Ich werde auch weiterhin nicht aufhören, diese Forderungen zu stellen. (Beifall bei der ÖVP.)

15.13


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Ing. Lugar. Zweite Wortmeldung, 3 Minuten Redezeit stehen für Sie noch zur Verfügung, Herr Klubob­mann. – Bitte.

 


15.13.22

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (STRONACH): Herr Präsident! Ich muss mich jetzt noch einmal zu Wort melden, denn ich finde das wirklich sehr bedenklich, was hier abgeht.

Frau Steibl von der ÖVP ist ja nach mir hierher ans Rednerpult getreten und hat gesagt, meine Rede war gesundheitsschädlich. Über Inhaltliches hat sie sich überhaupt nicht ausgelassen, sie hat kein Wort zum Inhalt gesagt, sie hat einfach gemeint, dass es gesundheitsschädlich ist, wenn ich hier meine Wortspende abgebe, so wie mir das auch zusteht.

Danach hat auch noch jemand von der SPÖ gemeint, es war nicht der Inhalt, es war die Länge meines Redebeitrages, die sie so schockiert hat.

Ich kann Ihnen nur eines sagen: Ich habe genauso wie Sie ein Rederecht hier im Parlament (Beifall beim Team Stronach sowie des Abg. Linder), und ich nütze mein Rederecht und meine Zeit, so wie ich das will, und werde garantiert keine Rücksicht darauf nehmen, was Sie gerne hätten.

Wenn das, was ich sage – wie dann jemand von der ÖVP gesagt hat –, ohnedies niemand hören will, dann kann ich nur empfehlen: Gehen Sie in die Cafeteria, trinken


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