Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung, 14., 15. und 16. November 2012 / Seite 397

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braucht, sind Möglichkeiten, Mittel, Freiräume und Respekt. – Ich danke für Ihre Auf­merk­samkeit. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Jakob Auer.)

17.10


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Unterreiner. 6 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


17.10.44

Abgeordnete Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Wir Freiheitlichen begrüßen es, dass es genügend Gelder für Kunst und Kultur gibt. Wir freuen uns auch, dass die Mittel nicht gekürzt wurden. Frau Ministerin, Sie werden bei uns immer Unterstützung finden, wenn die Subventionsvergabe dahin geht, dass die großen Kulturinstitutionen, wie unsere Theater, die Opernhäuser, die großen Festivals, die Festspiele, also all das, was Österreich ausmacht, was das große Kulturland Österreich prägt, unterstützt werden. Dazu gehören auch die großen Bildungsinstitute für unsere Jugend. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich werde jedoch als Oppositionspolitikerin immer die Stimme erheben, wenn es darum geht, Missstände aufzuzeigen. Ich erachte es im Rahmen der Budgetdebatte als meine Pflicht, mir im Detail anzuschauen, wohin die Gelder fließen. Hier fällt nun einmal auf, dass zum Beispiel im Literaturbereich Jahr für Jahr dieselben Personen, wie zum Beispiel – und ich sage es noch einmal – Elfriede Jelinek, Robert Menasse, Thomas Glavinic, großzügigst gefördert werden. Es freut mich natürlich, wenn österreichische Autoren im Ausland geachtet werden und auch finanziell erfolgreich sind. Aber umso erstaunlicher ist es dann, wenn just diese erfolgreichen Autoren Dauerstipendiaten sind, und wenn sie sozusagen pragmatisierte Subventionsempfänger sind. (Abg. Dr. Lichtenecker: Furchtbar! – Abg. Öllinger: Unglaublich!) Deswegen, Frau Kollegin Ablinger, ist es überhaupt nicht einzusehen, dass diese Autoren Jahr für Jahr, ohne sich zu genieren, auf Kosten der Allgemeinheit bedient werden. Das finde ich nicht richtig. Das geht nicht, Frau Kollegin! (Beifall bei der FPÖ.)

Es ist nicht einzusehen, dass ein arrivierter und erfolgreicher Autor wie Robert Menasse über Jahre hinweg über 300 000 € an Steuergeldern bekommt. (Abg. Neubauer: Und für die jungen Künstler ist kein Geld da!) Das geht nicht. Während eine allein­erziehende Mutter zum Beispiel einen Rechner für ihr Kind kaufen muss, weil man den heutzutage in der Schule braucht, bekommt unser großer Staatskünstler einen Computer geschenkt. Das geht ganz einfach nicht! Und wenn Sie das nicht verstehen, dann tut mir das leid. (Beifall bei der FPÖ.)

Elfriede Jelinek – Nobelpreisträgerin, ehemalige Kommunistin – behauptet, in Öster­reich keine Zuschüsse zu bekommen und nur Steuern zu bezahlen. Es sind im Kunstbericht – Sie alle kennen den Kunstbericht, Sie alle können ihn lesen – in Bezug auf sie zahlreiche Posten ausgewiesen. (Abg. Kickl: Aha!) So sind dort unzählige Übersetzungskostenzuschüsse für diverse Werke der Frau Jelinek zu finden. Hier werden Jahr für Jahr automatisch Gelder ausgeschüttet, anstatt jungen, talentierten Literaten Geld zukommen zu lassen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Ablinger: Unglaub­lich … !)

Auch die jüngsten Skandale im Kulturbetrieb beweisen, dass es nun einmal „Schatzerln“ gibt – das ist eben so in Österreich –, die über Jahrzehnte verhätschelt werden. Wären der ehemalige Direktor des Museums für angewandte Kunst Peter Noever und der ehemalige Direktor der Wiener Kunsthalle Gerald Matt nicht über ihren – ich muss das schon so sagen – grenzenlosen Hochmut und ihre mehr als fragwürdige Gebarung gestolpert, würden sie weiterhin – und ich verwende jetzt ganz


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