Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung, 14., 15. und 16. November 2012 / Seite 450

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Nur blöderweise, unguterweise, schlechterweise, muss man sagen, setzt ja die Bahn falsche Investitionsschwerpunkte. Schauen wir uns nur den neuen Fahrplan an! Ich meine, beim neuen Fahrplan gibt es gerade vor dem Hintergrund, Frau Ministerin, dass Sie immer wieder sagen, betreffend die Südachse muss endlich eine Art gerechter Gleichgewichtszustand im Vergleich zur Westachse einkehren, an der Südachse massive Verschlechterungen. Der letzte Zug von Graz nach Wien wird gestrichen – der wird gestrichen! Wir haben die letzte Verbindung Graz–Wien, das sind immerhin die zweitgrößte Landeshauptstadt und die Bundeshauptstadt, um 8 Uhr abends – um 8 Uhr abends die letzte Verbindung! (Abg. Dr. Lichtenecker: Wahnsinn! Unglaublich!)

Deswegen möchte ich folgenden Antrag einbringen.

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Ruperta Lichtenecker, Mag. Judith Schwentner, Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie wird aufgefordert,

die abendliche Bahn-Tagesrandverbindung Graz-Wien im Rahmen ihrer Zahlungen für den Öffentlichen Verkehr zu sichern und

Maßnahmen für rasche Fahrzeitverkürzungen zwischen Wien und Graz im ÖBB-Rahmenplan zu priorisieren.“

*****

Das ist eine massive Verschlechterung, nur an einem Beispiel aufgezeigt.

Frau Ministerin, das andere Beispiel können Sie jetzt auf Ihrem Handy nachvollziehen; ich habe jetzt leider mein Handy liegen lassen – ich zitiere aus dem Gedächtnis.

Machen Sie „SCOTTY mobil“ auf und geben Sie ein: Verbindung Graz–Linz. Dann werden Sie sehen, ungefähr um 5.47 Uhr gibt es die schnellste Zugverbindung mit zirka 3 Stunden 20 Minuten. Um 9.05 Uhr haben Sie einen WESTbus, einen Doppel­deckerbus, der ständig ausgebucht ist – ungefähr 2 Stunden 40 Minuten.

Versäumen Sie den oder bekommen Sie keinen Platz, bietet Ihnen die ÖBB folgende Alternative an – Herr Kollege Amon, Sie sind ja Grazer, aber vielleicht kommen Sie selten nach Linz (Abg. Amon: Na, gar nicht so selten!); lassen Sie sich das trotzdem auf der Zunge zergehen –: Sie fahren um 9.25 Uhr ab Graz im railjet und sind relativ schnell in Wien – Frau Ministerin, kontrollieren Sie das am Handy! Sie können in Meidling umsteigen – Fußweg: 5 Minuten –, dann nehmen Sie die U6 – das alles wird bei „SCOTTY“ angegeben – und Sie können, wenn Sie schnell sind, den railjet um 12.14 Uhr nach Linz erreichen. Das heißt, Sie fahren nach Linz über Wien-Meidling, Wien Westbahnhof und St. Pölten – und dann können Sie in Linz aussteigen.

Herr Kollege Auer, als Oberösterreicher sind Sie ja eher betroffen von dieser mise­rablen Zugverbindung Graz–Linz – und das sind die zweitgrößte und die drittgrößte Landeshauptstadt in Österreich! (Abg. Jakob Auer: ... mit dem Auto!) Sie werden – und ich sage es extra so für die ÖVP – mit der Kirche ums Kreuz geschickt mit dieser Verbindung. (Beifall bei den Grünen.)

 


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