Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 23

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Die wollen überhaupt nicht mehr wechseln, weil sie es als befreiend erleben, auch in Beziehung zur ihren Schülern und Schülerinnen treten zu können und wirklich ganzheitlich den Bildungsauftrag wahrzunehmen.

Das heißt, mein Hauptaugenmerk liegt darauf, die Rahmenbedingungen zu schaffen und alles zu tun, über PädagogInnenbildung, neues Dienst- und Besoldungsrecht, damit das am konkreten Standort dann passiert. Aber das persönliche Engagement, das ist wie in einem Unternehmen, in einem Ministerium, an der Schule, das müssen wir fördern.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Mühlberghuber, bitte.

 


Abgeordnete Edith Mühlberghuber (FPÖ): Frau Präsident! Guten Morgen, Frau Bundesminister! Für den Ausbau der Ganztagsschule ist die Gemeinde zuständig; sie ist auch Schulerhalter und trägt auch die entsprechenden Kosten dafür.

Meine Frage ist: Wer entscheidet und wer hat Mitspracherecht betreffend den Ausbau und die Einführung der Ganztagsschulen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Sie sprechen den entscheidenden Punkt an, die Frage der Kompetenzen, vor allem im Bereich der Pflichtschulen. 70, 80 Prozent des Themas sind dort angesiedelt. Das heißt, die Schulerhalter, die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen sind natürlich entscheidend, sie sind aber auch meine wichtigen Partner. Ich kooperiere sehr eng, vor allem mit Präsident Mödlhammer, bin in den Bundesländern unterwegs, treffe die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen, weil sie de facto unsere Verbündeten sind.

Das heißt, da ist es einmal wichtig, dass die Infrastruktur entsprechend eingerichtet wird – daher Planungssicherheit und mehr Budget. Ansonsten haben wir die beste­henden rechtlichen Grundlagen auf bundesgesetzlicher Basis, also die Anmeldung von 15 beziehungsweise 12 Schülerinnen und Schülern, und in der verschränkten Form müssen zwei Drittel der betroffenen Eltern und der betroffenen Lehrer zustimmen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Markowitz, bitte.

 


Abgeordneter Stefan Markowitz (STRONACH): Guten Morgen, Frau Ministerin! Sie werden mir zustimmen, dass gerade Kinder das wichtigste Gut sind, das wir haben. Gerade alleinerziehende Mütter und ihre Kinder sind oft großer Armut ausgesetzt. Daher möchte ich Sie Folgendes fragen:

Was machen Sie im Zuge der Tagesbetreuung, um diese Kinder, die oft nicht den Zugang zu Bildung oder zu Sporttätigkeiten haben, zu unterstützen, ihre sportlichen, musischen und auch technische Talente fördern zu können?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Das sind – im Übrigen auch, wenn Sie sich die letzten Berichte der OECD ansehen – die wesentlichen Argumente für ganztägige Schulangebote, nämlich dass wir gerade über ganztägige Schulangebote die sozialen Ungleichgewichte doch ein bisschen aus­gleichen können. Natürlich ist die Familie entscheidend. Wir kennen den Zusam­menhang zwischen der Anzahl der Bücher zu Hause und der Lesekompetenz der Kinder. Aber ich denke, wir haben den Auftrag und die Verpflichtung, auch von öffentlicher Seite im Kindergarten und der Schule für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite