Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 57

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11.04.31

Abgeordnete Mag. Rosa Lohfeyer (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Frau Minis­terin! Hohes Haus! Tatsache ist, dass trotz der Rechnungshofkritik, die ja schon ausführlich besprochen wurde, das BIFIE wesentlich zur Umsetzung der Schulreform beiträgt. Es ist seit 2008 an der Modernisierung und Reformierung unseres Schulsys­tems sehr wesentlich beteiligt. Zur Umsetzung großer Reformen bedarf es trans­parenter und natürlich auch effizienter Strukturen. Mit dieser vorliegenden BIFIE-Gesetzesnovelle wird dazu auch ein wichtiger Schritt gesetzt. Dazu gehört eine bedarfsgerechte Finanzierung für weitere drei Jahre und die Ausweitung der Beratungs- und Auskunftsfunktion des wissenschaftlichen Beirats und seiner Mit­glieder.

Das BIFIE hat neben den Bildungsvergleichsstudien auch die Bildungsstandards und die Zentralmatura zum Schwerpunkt, die vom Institut vorbereitet und begleitend für und mit den Schulen umgesetzt werden. Die standardisierte kompetenzorientierte Reife­prüfung soll ja ein österreichweit vergleichbares Bildungsniveau schaffen, das jedem Kind ein gutes Fundament aus Schul- und Persönlichkeitsbildung vermittelt. Das Überprüfen, Auswerten und die Rückmeldung durch die Bildungsstandards gewähr­leisten die Entwicklung bei der Verbesserung der Unterrichtsqualität an den einzelnen Schulstandorten und unterstützen die Schulen auch dabei, dass Lehr- und Lern­ergebnisse entsprechende Erfolge zeitigen.

Beim Vergleich der verschiedenen Schulsysteme wird deutlich, dass über kurz oder lang die gemeinsame und ganztägige Schule fixer Bestandteil unseres Bildungs­systems werden muss. In Ländern, wo diese Schulformen bereits realisiert sind, schneiden die Schülerinnen und Schüler auf verschiedenen Ebenen besser ab. Ohne diese Selektion ab zehn Jahren haben die Kinder auch eine reale Chance auf eine wirklich umfassende Bildung.

Ich meine, wir brauchen eine Schule, die eine höhere Anzahl an Pflichtschul­ab­schlüssen und höheren Schulabschlüssen bringt, die Zahl von Schulabbrecherinnen und Schulabbrechern erheblich senkt, die Integration fördert, zu weniger Jugend­arbeitslosigkeit führt und insgesamt mehr Zukunftschancen für alle Kinder eröffnet. Die Bildungsoffensive mit sehr vielen Maßnahmen von Bundesministerin Claudia Schmied zeigt bereits ganz viele positive Ergebnisse, und wir werden mit vielen engagierten Lehrern und Lehrerinnen den Reform- und Innovationsgeist fortsetzen, denn schließ­lich wird der Wohlstand unseres Landes in den Klassenzimmern entschieden. (Beifall bei der SPÖ.)

11.07


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Klubobmann Ing. Lugar. – Bitte.

 


11.07.37

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (STRONACH): Herr Präsident! Hohes Haus! Ich glaube, wir brauchen kein Bildungsforschungsinstitut. Wir brauchen kein BIFIE, denn es gibt da nicht viel zu erforschen. Wir wissen ja, wo die Probleme liegen. Es geht überhaupt nicht darum, einmal herauszufinden, wo es im Bildungsbereich hapert. Das wissen wir. Das Problem ist nicht, dass wir nicht wissen, wo wir ansetzen können. (Zwischenruf des Abg. Amon.) Wir brauchen nur dorthin zu schauen, wo es funktioniert. Wir brauchen nur in jene Länder zu schauen, in denen das Bildungs­system funktioniert, dann wissen wir, wo wir ansetzen müssen.

Das Problem, das wir haben, ist ganz woanders zu finden. Das Problem ist die Politik, weil die Politik dort schläft, wo sie aktiv sein sollte, nämlich bei der Schaffung von Rahmenbedingungen, und sich dort einmischt, wo sie nichts verloren hat (Abg. Amon: Wieso hat MAGNA nicht ?) – und zwar in den Schulen, wo die Politik sich bei der


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