Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 37

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100 Millionen € kosten. Wenn jeder, der dieses Ticket kauft, mit Kosten von 3 000 bis 4 000 € rechnen muss, wie das zum Beispiel in der Schweiz ja auch der Fall ist, und wenn der einzige Vorteil  den man aufgrund eines so teuren Tickets hat, das hoch­subventioniert wird  wäre, dass man in Bregenz und in Eisenstadt auch mit dem Bus fahren kann, dann, so meine ich, geht das in Wirklichkeit am Bedarf der Menschen vor­bei und dann halte ich das, offen gesagt, für einen Unsinn.

Ich bin aber ganz bei Ihnen, wenn es darum geht, dass wir für Pendlerinnen und Pend­ler, dass wir in den Städten, bei den Verkehrsverbünden entsprechende Tarife brau­chen, dass wir Ermäßigungen für Pensionisten, für Junge brauchen, dass wir ein at­traktives Angebot haben, dass wir auch österreichweit gleiche Systeme haben, in de­nen festgelegt ist, ab wann man ein Pensionist und was eine Jugendermäßigung ist, denn das sollte in einzelnen Regionen nicht unterschiedlich sein. Und ich versichere Ih­nen, alle neun Landesverkehrsreferenten, die unterschiedlichen Parteien angehören, haben ein gemeinsames Interesse daran, zu einheitlicheren Systemen und somit in Zu­kunft zu einer besseren Leistung für die Menschen zu kommen. (Beifall bei der SPÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Binder-Maier.

 


Abgeordnete Gabriele Binder-Maier (SPÖ): Frau Bundesministerin! Es gibt 1,8 Millio­nen Pendlerinnen und Pendler, 400 000 nützen die öffentlichen Verkehrsmittel. Ich bin davon überzeugt, dass diese die Tarifsysteme und Verbundsysteme sehr genau ken­nen. Aber Sie haben ja schon in Ihrer Antwort darauf hingewiesen, dass die Schwierig­keit bei der Vereinfachung darin liegt, dass die einzelnen Verkehrsträger hinzugezogen werden müssen.

Welche Maßnahmen werden Sie setzen, dass es wirklich zu einer Vereinfachung und zu noch mehr Kundenfreundlichkeit kommt?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie Doris Bures: Ja, die doch große Herausforderung besteht darin, dass wir ein föderalistisches Land sind – Kollege Stöger kann ein Lied davon singen – und dass es daher eben unterschiedliche Kompetenzen gibt, was den öffentlichen Verkehr betrifft. Neben der Tatsache, dass der Bund für den öffentlichen Verkehr eine große Verantwortung trägt, stehen auch die Länder, die Gemeinden und Kommunen vor ganz großen Herausforderungen. Und es geht nun darum, dass wir das besser verknüpfen wollen.

Und jetzt könnte man natürlich die Frage stellen: Warum hat man das nicht schon längst getan? Ich habe das Gefühl, das hat schon sehr viel damit zu tun, dass es in den letzten Jahren tatsächlich ein breiteres Bewusstsein insgesamt in der Politik, in der Bevölkerung – da gibt es ja Wechselwirkungen – dafür gibt, dass wir den öffentlichen Verkehr ausbauen müssen.

Vor ein paar Jahren noch hat es viele Diskussionen gegeben, in denen man gesagt hat: Bauen wir lieber Straßen und nicht öffentliche Verkehrsmittel, bauen wir lieber Kreisverkehre, anstatt mehr Geldmittel für Autobusse zu verwenden!

Ich glaube, es herrscht heute das Bewusstsein, auch aufgrund umweltpolitischer Vor­gaben und umweltpolitischer Überzeugung, dass wir alle an einem Strang ziehen müs­sen – Bürgermeister, Landeshauptleute und Ministerin –, damit wir in Zukunft zu einem guten Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln kommen. (Beifall bei der SPÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Schit­tenhelm.

 


Abgeordnete Dorothea Schittenhelm (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Frau Bundesministerin, Sie haben im Februar 2009 im Rahmen


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