Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll191. Sitzung / Seite 273

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Ich glaube, es ist schon verwerflich, es ist einfach nicht verständlich, und solange Christen in diesem Land verfolgt werden, solange Bischöfe, Priester ermordet werden, geistig rüstige Mörder scheinbar als geisteskrank eingestuft werden und solange der Islam das Christentum weltweit so bedroht, so lange, glaube ich, müssen wir einfach vorsichtig sein. (Beifall beim BZÖ.)

Niemand von uns will irgendeiner Religion irgendeinen Generalverdacht unterstellen, aber wir wissen, dass die Nordafrikaner in pakistanischen Terroristencamps ausge­bildet werden. Diese Marokkaner werden im Bombenbau, in Sprengtechnik, im Töten von Christen ausgebildet. Auch der Herr Staatssekretär wird das wissen, das ist bekannt. Und solche Camps werden, auch das wissen wir, teilweise auch von der Türkei finanziell unterstützt. Daher ist es höchstes Gebot, dass wir und unsere Bundes­regierung da aufschreien, dass wir in der EU einmal sagen, mit wem sie zu verhandeln hat und mit wem nicht.

Wenn heute junge Menschen so ausgebildet werden von den Mullahs – die Mullahs sind die islamischen Rechtslehrer –, dass über jedes Gewissen, über jeden Gewis­sens­biss drübergefahren wird, müssen wir wirklich dagegen auftreten.

Eines möchte ich auch sagen – Kollege Hörl, da wirst du mir recht geben –: Wenn in Telfs in Tirol einem Imam auch nur ein Haar gekrümmt würde, würde es in der Türkei einen so gewaltigen Aufschrei geben, dass Tirol noch erzittern würde. Und eine ähnliche Reaktion erwarten wir uns umgekehrt auch.

Zum Beispiel der Mörder von Bischof Luigi Padovese ist, wie könnte es anders sein, geisteskrank und kommt ein paar Jahre in eine Anstalt. Auch der Mörder von Santoro, einem katholischen Priester in Trabzon in der Türkei, ist als geistesgestört eingestuft worden. Es hat da viele Morde gegeben, deren Aufklärung nicht betrieben wird, daher sind wir es, meine ich, den Christen einfach schuldig, dagegen aufzutreten. Dass man heute Christen weltweit so verfolgt, ist zu einem großen Teil die Schuld der EU (Ruf bei der ÖVP: Geh, hör auf!), denn die EU müsste mindestens gleich stark auftreten, wie es umgekehrt die muslimische Welt macht.

Eine Frau Merkel, eine österreichische Bundesregierung müssen in die Überlegung, mit wem sie verhandeln und mit wem nicht, dieses Gedankengut mit einbeziehen, denn da geht es um Menschenrechte. (Zwischenruf bei der ÖVP.) Es kann nicht sein, dass wir, wenn Christen weltweit verfolgt werden, zuschauen, umgekehrt aber immer den Schwarzen Peter haben. Diesbezüglich erwartet sich unsere Bevölkerung etwas anderes! (Beifall beim BZÖ. – Abg. Großruck: Aber mit Europa hat das wenig zu tun!)

23.22


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Hagen. – Bitte.

 


23.22.27

Abgeordneter Christoph Hagen (STRONACH): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Jetzt habe ich die Brille dabei, jetzt kann ich besser lesen. – Religionshass, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, sagt Herr Erdogan in der morgigen „Kronen Zeitung“. Erdogan wird da zitiert, und zwar: Die Ursache von Kriegen seien nicht Religionen, die Berufung auf Religion Missbrauch. Religionen seien friedlich, Hass schüren gegen Religionen sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Wie schaut es in dieser Hinsicht in der Türkei aus? – Dort ist das Christentum sehr wohl unterdrückt, das zeigen viele Beispiele, Kollege Huber hat einige gebracht, etwa diese Morde an christlichen Priestern. Ewald Stadler hat hier vor einem Jahr einen Fall vorgebracht und gezeigt, wie brutal und bestialisch dieser Priester ermordet wurde. Es hat ihm, obwohl er hilferufend auf die Straße gelaufen ist, niemand geholfen, man hat


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