Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll191. Sitzung / Seite 285

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die wachsende wirtschaftliche Ausbeutung eine Gefahr darstellen, dass das Arktiseis schmilzt. Daher ist es wichtig, dass wir hier Geschlossenheit zeigen und uns einer globalen Verantwortung stellen.

Ich bedanke mich bei den Grünen, die hier die Initiative ergriffen haben und die Parteien geschlossen zusammengebracht haben. Es geht um ein sinnvolles gemein­sames Anliegen, bei dem wir Solidarität und Geschlossenheit zeigen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

0.04


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Weninger. – Bitte.

 


0.04.00

Abgeordneter Hannes Weninger (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Lieber Kollege Gahr, im Nordwesten Grönlands ist es jetzt zirka 19 Uhr, also Primetime, Hauptsendezeit. Wir liegen mit unserem gemeinsamen Antrag eigentlich in einer guten Zeit.

Kollege Gahr, du hast die Kernpunkte angesprochen. Es geht darum, dass seit den achtziger, neunziger Jahren die Eisdecke des Polargebietes um fast 50 Prozent geschmolzen ist. Es gibt dadurch neue ökologische Bedrohungen für dieses wirklich sensible Naturgebiet, das geht von der Ausbeutung der Ressourcen über ein Aufkom­men von industriellem Fischereigewerbe bis hin zu brutalen Wildereien und vor allem einem Wettlauf um die Ressourcen.

Ich bin sehr froh darüber, dass es uns gelungen ist, aus dieser grünen Initiative einen gemeinsamen Antrag zu formulieren, der eindeutig festlegt, dass sich Österreich auf allen Ebenen für die Einführung eines internationalen Schutzgebietes für die Nordpol­region einsetzen wird, dass sich Österreich darüber hinaus – und das war die zeitliche Brisanz – im März bei der Konferenz um das Washingtoner Artenschutzabkommen für den besonderen Schutz der Eisbären einsetzen wird und dass wir auch innenpolitisch ein klares Signal setzen, indem wir österreichischen Firmen, die eventuell auf die Idee kommen könnten, in der Arktis auf Kosten der Umwelt wirtschaftlich aktiv zu werden, keine Exportförderung gewähren.

In diesem Sinne herzlichen Dank für die gemeinsame Initiative und für die einstimmige Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)

0.06


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Vock. – Bitte.

 


0.06.10

Abgeordneter Bernhard Vock (FPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Schon als Kind hatte ich ein sehr persönliches Verhältnis zur Arktis, stand doch das Wohnhaus meiner Eltern in der Payergasse, Ecke Nansengasse – Payer und Nansen, zwei berühmte Polarforscher in der Arktis.

Als Tierschützer ist mir natürlich auch bekannt, dass die Arktis Lebensraum für 40 be­drohte Tierarten ist. Daher ist es für mich als Tierschutzsprecher selbstverständlich, dass wir diesen Antrag gerne mittragen, leben doch dort Eisbären, Robben, Walrosse, Rentiere, Karibus, Moschusochsen, Polar- und Eisfüchse, Schneehasen, Hermeline, Lemminge und Wölfe. Im Wasser schwimmen Kabeljau und Hering, verschiedene Walarten wie Blauwal, Finnwal, Grönlandwal, Narwal, Buckel- und Zwergwale. Vogel­arten wie Schnee-Eule und Weißkopfseeadler sind auch dort zu finden.

Dieses Ökosystem ist jetzt durch den Abbau von Erdöl und Erdgas gefährdet.

 


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