Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll200. Sitzung / Seite 21

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setzungen, vor allem die der Finanzierung und des klinischen Mehraufwandes, geklärt sind, kann man nicht Ja sagen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Grünewald.

 


Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzter Herr Bundesminister! Es existieren in Wien, Graz und Innsbruck öffentliche Universitäten, es gibt eine private in Salzburg, Landeshauptmann Pröll wird seine binnen eines Jahres eröffnen, Feldkirch hat sich auch schon angestellt. Wenn die Med-Uni Linz kommt, sind nur mehr das Burgenland und Kärnten ohne Medizin-Uni.

Entspricht das Ihren Vorstellungen von Schwerpunktsetzung und Profilbildung im Hochschulplan?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Karlheinz Töchterle: Herr Abgeordneter, du hast vollkommen recht, wenn du auf den Hochschulplan verweist. Es ist uns gelungen, diesen Hochschulplan auf den Weg zu bringen. Wir haben dafür auch ein entscheidendes Gremium eingesetzt, nämlich die Hochschulkonferenz, und ich habe immer betont, ohne ein einstimmiges Votum der Hochschulkonferenz mache ich da nichts. Ich habe mich gebunden und werde versuchen, alle einstimmigen Ent­scheidungen der Hochschulkonferenz umzusetzen. Wenn dort natürlich keine Einigkeit erzielt wird, muss ich selber entscheiden, aber der Hinweis auf den Hochschulplan und der Hinweis auf existierende und geplante medizinische Einrichtungen in Österreich ist sehr wichtig und sehr treffend.

Ich weiß genau, dass zum Beispiel die Paracelsus-Universität in Salzburg eine exzel­lente Uni ist. Ich weiß auch, dass diese Uni sehr wohl Interesse hat, mit Linz zu kooperieren. All diese Dinge müssen wir noch ins Auge fassen, und dann werden wir eine Lösung finden.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Karlsböck.

 


Abgeordneter Dr. Andreas Karlsböck (FPÖ): Frau Präsident! Guten Morgen, Herr Minister! In Österreich droht ein Ärztemangel. Laut mehreren Studien und Umfragen werden bis zum Jahr 2030 ungefähr 5 000 bis 10 000 Mediziner zu wenig im Land sein. Wir könnten jetzt mehrere Maßnahmen dagegen aufzählen. Einerseits wären die Arbeitsbedingungen für Ärzte hier im Land zu verbessern – das wird leider nicht stattfinden –, auf der anderen Seite könnte man mehr Ausbildungsplätze schaffen. Deswegen fordern wir ja seit dem Jahr 2005 die medizinische Universität in Linz und sind froh, dass diese jetzt auch tatsächlich kommen soll.

Meine Frage geht wie auch schon bei meinen Vorrednern in Richtung klinischer Mehraufwand: Können Sie sicherstellen, dass der klinische Mehraufwand bei den drei jetzt bestehenden staatlichen Universitäten tatsächlich noch tragbar ist und dass genügend Mittel vorhanden sind? Haben Sie da irgendetwas eingeplant?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Karlheinz Töchterle: Der prognostizierte Ärztemangel hängt von mehreren Bedingungen ab. Ich habe schon gesagt, wir haben eine sehr, sehr hohe Ärztedichte, und wir haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten sehr, sehr starke Zuwächse zu verzeichnen. Das Ent­scheidende ist: Wo werden diese Ärzte ihren Arbeitsplatz wählen? Wir müssen uns bemühen, dass sie ihn erstens in Österreich wählen und dass sie ihn zweitens auch da


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