Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll218. Sitzung / Seite 62

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Es muss ein gemeinsames Ziel geben, und dieses gemeinsame Ziel muss hart erar­beitet werden. Bevor dieses Ziel aber nicht klar ist, können Sie sich nicht mit Teilzielen auf die Reise machen, aus denen in keiner Weise ersichtlich wird, wohin die Reise ge­hen soll und wohin sie gehen wird. Das ist Stückwerk! Ich gestehe jedem zu, der an diesem Stückwerk mitgearbeitet hat, dass er sein Bestes wollte, das gestehe ich Ihnen gerne zu, aber die Resultate sind trotzdem deprimierend und vernichtend.

Das gilt auch für das Team Stronach, meine sehr geehrten Damen und Herren vom Team Stronach. Mein Kollege Harald Walser sagt, die Schule darf kein Kind, nieman­den zurücklassen. Auch das Team Stronach darf nicht zurückgelassen werden. Wenn Sie schon mit Ihren Rechtschreibkenntnissen oder den Kenntnissen der lateinischen Sprache, die Sie ja in Ihrer Anfrage verwendet haben, protzen wollen – ich zitiere die Anfrage: „condicio sine qua non“ –, dann schreiben Sie es richtig! Das schreibt man nämlich mit „t“. Die Schule darf auch das Team Stronach nicht zurücklassen. – Bitte sehr. (Beifall bei den Grünen.)

14.07


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Grosz. 5 Minuten Redezeit sind eingestellt. – Bitte.

 


14.07.42

Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ): Hohes Haus! Sehr geehrte Frau Bundesministe­rin! Der „Presse“-Redakteur Erich Witzmann hat in weiser Voraussicht am 6. Septem­ber 2009 einen Leitartikel verfasst, in dem er geschrieben hat: „300 000 Analphabeten mitten unter uns“, sehr geehrte Damen und Herren. Zumindest fünf mögliche Analpha­beten habe ich bereits unter uns ausfindig gemacht, das sind die Abgeordneten Lugar, Markowitz, Schenk, Erich Tadler und Christoph Hagen. Ich gratuliere Ihnen. (Zwischen­rufe beim Team Stronach.)

Unser Bildungssystem dürfte sich tatsächlich am Ende befinden, wenn eine parlamen­tarische Fraktion unseres Hauses es zusammenbringt, auf neun Seiten insgesamt zehn schwere Rechtschreibfehler in eine Dringliche Anfrage einzuarbeiten. (Abg. Dr. Rosen­kranz: Das wäre aber bei einer kapazitätsorientierten Form auch wurscht!)

Die Frau Bundesministerin hat ja gesagt, diese parlamentarische Anfrage sei zumin­dest vom Geschriebenen her toll – offenbar haben Sie sie auch nicht ordentlich durch­gelesen. Die Anfrage ist auch nicht an Sie gerichtet, sondern an die Bundesministerien für Unterricht, Kunst und Kultur – Frau Bundesministerin, sehr geehrte Damen und Herren.

Zum Mitlesen für das Team Stronach: Wo sind die Fehler?

„Der Anteil Leistungsstarker im Lesen ist in Finnland, Großbritannien sowie den Ver­einigten Staaten ist dreimal größer als in Österreich.“ – Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Grammatik und zu Ihrer Rechtschreibübung.

„Die Verantwortlichen ‚Geschäftsführer‘“ auf Seite 3 gehören im Übrigen klein geschrie­ben – schwerer Rechtschreibfehler!

Seite 5: „Für die ÖVP zieht ein ehemalige Lehrergewerkschafter und Schuldirektor als amtsführender Präsident in den Landesschulrat ein.“

Die ehemalige Bundesministerin Gehrer heißt nicht „Geher“, sie ist zwar gegangen, heißt aber trotzdem Gehrer.

Sehr geehrte Damen und Herren vom Team Stronach, soviel zur Qualität Ihrer parla­mentarischen Anfrage. (Beifall beim BZÖ.)

Selbstverständlich ist das jetzt ein wenig zynisch formuliert, aber es bietet sich an, wenn eine Fraktion zur Bildungspolitik ein sogenanntes Nicht genügend abliefert.

 


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