Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 209

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Daher glaube ich, dass wir in Diskussion bleiben sollen und dass die Unterrichts­ministerin jetzt auch wirklich gefordert ist, das System zu evaluieren, zu überprüfen und dann die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. (Beifall bei der ÖVP.)

19.31


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Franz. – Bitte.

 


19.31.54

Abgeordneter Dr. Marcus Franz (STRONACH): Wertes Präsidium! Hohes Haus! Ich möchte hier eine Lanze für die Lehrer brechen, denn die Berufsgruppe der Lehrer ist in den letzten Monaten und Jahren ein Opfer von extremem medialem und auch politischem Bashing geworden. Das ist nicht okay, denn immerhin sind die Lehrer mitverantwortlich für die Zukunft unserer Kinder. (Beifall beim Team Stronach.)

Ich glaube, dass es daher sehr wichtig ist, sich den zu einem Großteil berechtigten Anliegen der Lehrer zu stellen und neue Wege im Dienstrecht einzuführen, auch darüber nachzudenken, ob man die großen Ferien nicht verkürzen könnte. Ich darf daran erinnern – Kollege Walser hat gesagt, aus dem 19. Jahrhundert stammt das Dienstrecht –: Die großen Ferien stammen noch aus der Zeit Maria Theresias, sie hatten nämlich den Grund, dass die Bauernkinder im Juli und August auf den Feldern Kinderarbeit verrichten konnten.

Das heißt, die großen Ferien in Österreich sind ein Symbol für Kinderarbeit. – Das kann doch bitte niemand wirklich wollen, zumal es heute auch für die Eltern eine große Belastung darstellt, weil die Urlaube der Eltern mit schulpflichtigen Kindern sehr schwer aufteilbar sind, wie jeder weiß, der Kinder im schulpflichtigen Alter hat. Also da gäbe es ein großes Potenzial, und wir wissen auch, dass da die Lehrergewerkschaft durchaus ein Einsehen hat und dass man sich da aufeinander zubewegen könnte, indem man die großen Ferien ein bisschen reduziert. Diese sind nämlich nicht bezahlt, wie ich von den Lehrern gelernt habe, sie sind nicht drinnen im jetzigen Gehaltsmodell. Das ist ein ganz wichtiger Punkt: Da aufeinander zuzugehen und neue Formen zu schaffen, die den Lehrern und letztlich den Kindern und so auch dem Land Österreich zugute kommen.

Ich bin Arzt, und ich habe in meiner Ordination eine ganz Reihe von Lehrern. Und ich weiß, dass diese wirklich unter einem extremen Druck stehen. Das ist nicht eine Jam­merei der Lehrer, die medial transportiert oder von Obergewerkschafter Neugebauer vor sich hergetragen wird, sondern das ist eine Realität, der wir uns stellen müssen. Die Lehrer unter Ihnen wissen: Es gibt sehr viele sehr kranke Lehrer in jungen Jahren – und das ist wirklich ein Trauerspiel für unser Bildungssystem. Da müssen wir ansetzen.

Wir müssen den Lehrern helfen und dürfen nicht immer auf die Lehrer hinhauen. Wir müssen konstruktiv etwas Neues entwickeln und mit den Lehrern gemeinsam ein neues Dienstzeitmodell, ein neues Ferienmodell, neue Schulmodelle et cetera ent­wickeln. – Danke schön. (Beifall beim Team Stronach.)

19.34


Präsident Ing. Norbert Hofer: Herr Klubobmann Mag. Dr. Strolz hat sich zu Wort gemeldet. – Bitte. (Ruf bei der ÖVP – in Richtung des sich zum Rednerpult begeben­den Abg. Dr. Strolz –: Krawatte!)

 


19.34.24

Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS): Herr Präsident! Geschätztes Hohes Haus! Geschätzte Bürgerinnen und Bürger! Wir sind auch für diesen Vorschlag der Grünen. Ich halte es für wichtig und für richtig, dass wir die Autonomieräume der Schulen stärken. Das ist ganz im Sinne der pinken Schule. Wir glauben, wir kommen


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