Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 90

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und Jugendlichen, bis zum 18. Lebensjahr eine notwendige kieferorthopädische Behandlung zukommen zu lassen – und das vor allem unabhängig vom Einkommen der Eltern. Unser Bundesminister hat es schon oft und auch heute wieder gesagt: Das Einkommen der Eltern soll am Zahnstatus der Kinder nicht ablesbar sein. Völlig richtig, Herr Bundesminister! Das Einkommen darf nicht ausschlaggebend sein.

Das ist ein hoher, aber absolut folgerichtiger Anspruch. Ab 1. Juli sollen die Kosten vom Bund übernommen werden. Vor allem die Kosten werden den Eltern genau vor Augen führen, was es bedeutet, einen mehrjährigen Behandlungsverlauf in dieser Causa bezahlen zu müssen.

Durch etwa 85 000 Behandlungen bei Kindern und Jugendlichen pro Jahr – das ist, glaube ich, auch nicht unwesentlich zu erwähnen – wird es möglich, eine eugnathe Verzahnung, sprich eine normale Verzahnung, ihres Gebisses zu erreichen und somit – und darüber wurde noch nicht gesprochen – ungeahnte Folgekosten bei Nicht­behandlung zu verhindern.

Es wird auch eine Auspreisung im Internet geben, die mehr Transparenz gewährleisten soll, aber zum anderen auch ein Regulativ, ein notwendiges Maß an Regulativ auf dem Markt sein wird. Davon bin ich überzeugt.

Dieses Gesetz wird aber nicht nur sozialpolitisch und gesundheitspolitisch nachhaltig wirken, nein, es wird auch volkswirtschaftlich wirken, denn die Folgekosten bei Nicht­behandlung werden zukünftig höher.

Zu den Debatten im Plenum, aber auch im Ausschuss möchte ich vor allem dem Kollegen Dr. Marcus Franz vom Team STRONACH etwas sagen. Sie stellen sich hier her ans Rednerpult, erklären das Team STRONACH zu der Kinderpartei, und was weiß ich noch alles. Erinnern wir uns – er ist jetzt leider nicht anwesend –, was er im Ausschuss gesagt hat! 85 000 Kinder, die Familien nicht inkludiert, bezeichnet er als Randgruppen. – Danke schön, das zeigt, was die „Kinderpartei“ Team STRONACH ist.

Die NEOS: Politik der siebziger Jahre. Ich hoffe, Sie haben von der Politik der siebziger Jahre, vom freien Bildungszugang profitiert, anderenfalls fällt mir nur der Spruch von gratis und umsonst ein, ich glaube, das kennen Sie. Sie stellen sich immer als die smarte Wirtschaftspartei dar, die Sie gar nicht zu sein scheinen. Denn abgesehen vom sozial- und gesundheitspolitischen Aspekt haben Sie den volkswirtschaftlichen Aspekt offensichtlich nicht gesehen.

Die FPÖ tut das als Wahlkampfgag ab. Herr Dr. Karlsböck – er ist jetzt leider, glaube ich, auch nicht anwesend –, dem kann ich nicht zustimmen! Das ist kein Wahl­kampfgag und auch keine populistische Maßnahme, wie das die Grünen begründet haben, die nun aber doch zustimmen.

Ich bin froh darüber, dass Gesundheitsminister Stöger, wie diese Vorlage zeigt, den richtigen Blick in gesundheitspolitischen Fragen hat, und möchte ihm dazu gratulieren.

Abschließend: Mir ist wichtig, dass Kinder gesunde Zähne haben – unabhängig vom Einkommen der Eltern! (Beifall bei der SPÖ.)

12.45


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Doppler. – Bitte.

 


12.45.24

Abgeordneter Rupert Doppler (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ein Blindenführhund kann für Sehbehinderte ein Ersatz des verlorenen Augenlichtes sein. Das sollte uns allen bewusst sein. Wenn man sich die Kosten ansieht, wie wir heute immer wieder gehört haben, dann, so meine ich, kommt ein Blindenführhund auf lange Sicht sicher billiger als ständiges Pflege- und


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