Abgeordneter Dr. Andreas F. Karlsböck (FPÖ): Frau Präsident! Guten Morgen, Herr Minister! Bereits jetzt beklagen manche Praktiker an den Universitäten, dass die Einführung der ECTS-Punkte, die der besseren Vergleichbarkeit von Studierendenleistungen dienen und eine höhere Mobilität im Sinne des Bologna-Prozesses bewirken sollten, das angestrebte Ziel in Wirklichkeit nicht erreicht habe. Die Verfahren seien teils zu kompliziert und viel komplizierter als das alte Nostrifikationsprozedere. Was für die Wissenschaft gilt, lässt sich mutatis mutandis auch auf andere Bereiche übertragen.
Daher meine Zusatzfrage: Was werden Sie tun, um sicherzustellen, dass es eine EU-weite Vereinheitlichung der Qualitätssicherheitsstandards gibt, die einerseits eine seriöse Vergleichbarkeit von Zeugnissen ermöglicht, andererseits Missbrauch bei der Anwendung von im Ausland absolvierten Berufsausbildungen verhindert?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Wir bemühen uns – ich kann das jetzt nur wiederholen, und das sei nicht missverstanden –, mit diesem Anerkennungsgesetz vor allem auch die Bewertungsfrage zu lösen, weil natürlich eines klar ist: Mit dieser Bewertungsfrage geht es darum: Wo sind vergleichbare Qualifikationen?
Das Thema Missbrauch kommt auch vor, keine Frage. Sie wissen, ich versuche, immer das Positivere in den Vordergrund zu stellen, ohne dass das andere vergessen wird. Klar ist aber, wir bemühen uns jetzt einmal über dieses Anerkennungsgesetz vor allem die Bewertungsfrage so zu lösen, damit es für den tertiären Bereich doch europaweit eine einigermaßen einheitliche Schiene gibt.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen zur 11. Anfrage, das ist die des Herrn Abgeordneten Hechtl. – Bitte.
Abgeordneter Johann Hechtl (SPÖ): Frau Präsidentin! Guten Morgen, Herr Bundesminister! Wenn man sich die Jugendarbeitslosigkeit in den EU-28-Staaten ansieht, so wird man feststellen, dass diese durchschnittlich zirka bei 24 Prozent liegt. Das birgt natürlich, für die Zukunft gesehen, sozialen Sprengstoff. Österreich hat durch gezielte Maßnahmen die Arbeitslosigkeit und im Speziellen die Jugendarbeitslosigkeit sehr gering halten können, dennoch sind gerade Jugendliche mit eingeschränkter Arbeitsfähigkeit sehr schwer in den Arbeitsprozess einzugliedern, beziehungsweise haben sie es sehr schwer, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen.
Meine Frage lautet daher:
„Welche Maßnahmen setzt die Bundesregierung, um die Arbeitsfähigkeit jüngerer Menschen zu erhalten?“
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Die Antwort ist einfach: Jugendcoaching als erste Anlaufstelle. Das Zweite ist „AusbildungsFit“. Das Dritte sind Produktionsschulen. Das Vierte ist die überbetriebliche Schiene, wenn nichts anderes geht
Demzufolge kann ich nur sagen, es ist uns auch möglich, vor allem durch „AusbildungsFit“ Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen benachteiligt sind, in eine Ausbildung hineinzubringen. Da haben wir derzeit unter anderem 25 Projekte in sieben Bundesländern laufen. Das ist ein neues Projekt, das wir jetzt gestartet haben, weil es mir darum geht, jetzt nicht nur behinderten Jugendlichen, sondern auch sonst sozial
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