19.29
Abgeordnete Mag. Michaela Steinacker (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Hohes Haus! Geschätzte Mitbürgerinnen und Mitbürger! Frauen sind schwangerschaftsbevorzugt und gleichzeitig schwangerschaftsbenachteiligt, hat der deutsche Philosoph und Kinderliederautor Manfred Hinrich gesagt.
Als Mutter von zwei Kindern möchte ich sagen, dass meine Schwangerschaften ein großes Geschenk waren, gleichzeitig natürlich eine körperliche Belastung, und darüber hinaus hat man natürlich die doppelte Verantwortung, nämlich für sich und für das werdende Kind. Das kann einem als Mutter niemand abnehmen.
Das Team Stronach interessiert sich, wenn man sich den Entschließungsantrag betreffend die Schaffung von Beratungsstellen für ungewollt Schwangere anschaut, den wir hier diskutieren, besonders für die sinkenden Geburtenraten. Das Argument ist sicher eines, das in der Diskussion zu berücksichtigen ist, aber es ist nicht das einzige, denn wir sollten schon die Ganzheit der Themenstellungen bezüglich werdender Mütter sehen. Wir alle in der Gesellschaft und in der Politik haben die große Verantwortung, werdende Mütter nicht alleine zu lassen.
Wenn es um ungewollte Schwangerschaften geht, dann haben wir jedenfalls auch das Thema, dass wir alle unsere Pflicht zur Aufklärung von jungen Menschen wahrnehmen müssen. Eltern, Freunde, Schule – niemand darf sich aus dieser Verantwortung stehlen.
Die Frage ist in der Tat eine Angelegenheit des Familienausschusses. Das ist der richtige Ort, an dem dies zu diskutieren ist. Es ist, anders als die Antragsteller offenbar gemeint haben, nicht eine isolierte sozialpolitische Fragestellung, die da zu diskutieren ist. Es gilt, ein Klima zu schaffen, in dem Schwangere geschützt und geborgen die Mutterschaft angehen können. Es geht um eine klassische Querschnittsmaterie der Familienpolitik.
In diesem Zusammenhang sollten wir über folgende Fragestellungen diskutieren: umfassende Schwangerschaftsberatung, eine Bedenkzeit vor Schwangerschaftsabbruch und die Information über Adoption oder Pflegschaft. In Deutschland gibt es sehr viele detaillierte Regelungen zu diesem Thema. Sowohl insgesamt als auch bezüglich des Schwangerschaftsabbruches gibt es dort nicht nur rudimentäre Regelungen wie in Österreich.
Ich freue mich darauf, dass sich der Familienausschuss diesem so wichtigen Thema widmen wird, insbesondere dieser so besonderen Phase für Mutter und Kind, und ich ersuche Sie, der Zuweisung an den Familienausschuss zuzustimmen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
19.32
Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Schwentner. – Bitte.
19.32
Abgeordnete Mag. Judith Schwentner (Grüne): Herr Präsident! Es geht um ein sehr, sehr sensibles Thema, Herr Kollege. Es geht um Abtreibung. Es stimmt, dass es ein Thema ist, über das wir viel öfter reden sollten, aber ich halte es im Zusammenhang mit Ihrem Antrag und damit, wie der Antragstext formuliert ist, für sehr zynisch, das im Zusammenhang mit Sterbehilfe zu thematisieren. Es ist eigentlich völlig inadäquat und sicher nicht mein Zugang, das in irgendeiner Form in einen Zusammenhang zu bringen. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)
Wir sollten viel mehr darüber reden, auch darüber, welche Ansätze helfen. Ich bin nicht der Ansicht, dass eine Statistik die Lösung wäre, um dem Abhilfe zu verschaffen, dass
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