denen wir auch in Österreich für mehr Steuergerechtigkeit sorgen könnten und die ArbeitnehmerInnen und die KMUs entlasten könnten.
Die Gesetze zum Thema Profit-Shifting sind in Österreich vorbildlich. Steuerberater haben auch da einen Umweg beziehungsweise einen Ausweg gefunden, und wir haben jetzt eine Verschärfung dieser Gesetze auf den Weg geschickt. Europa kann sich da auch ein Beispiel an uns nehmen, also FATCA ist kein böses Abkommen, wie man es vielleicht TTIP unterstellen kann, sondern es ist ein weiterer Schritt, um Steuerflucht zu verhindern und mehr Gerechtigkeit in Steuerfragen herbeizuführen.
Herr Kollege Kogler, warum die Grünen jetzt nicht mitstimmen, wenn das Glas halb voll ist und wir ja einig sind, dass der Weg der richtige ist, verstehe ich noch immer nicht. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)
20.23
Präsidentin Doris Bures: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Auer. – Bitte.
20.23
Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsident! Herr Bundesminister! Jedes Argument sowohl meines Vorredner als auch des Kollegen Podgorschek hat etwas für sich, das ist unbestritten. Wenn dieses Abkommen mithilft, Steuerbetrug zu verringern, sodass dementsprechend nicht nur die KMUs ihre Steuern zahlen, sondern auch größere Unternehmen, dann soll es mir recht sein, dann ist das positiv. Ich glaube, dass gerade dieses Abkommen zu einer Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Amerika und der Europäischen Union, aber insbesondere zu einer Verbesserung für Österreich beitragen kann.
Ich behaupte, meine Damen und Herren, dass gerade wir in Österreich in diesem Bereich vorbildlich sind. Das ist bereits ausgeführt worden. Ich sage aber auch offen, was mich stört: Wenn man bei uns ganz genau vorgeht, während in Amerika weiterhin legale Steueroasen wie in Delaware oder Nevada vorhanden sind, dann sollte man sich fragen, warum man nicht in der Lage ist, auch diesbezüglich Gerechtigkeit herzustellen. Ansonsten sage ich nichts dazu, denn Tatsache ist schon: Alles sollten wir uns von den Amerikanern nicht diktieren lassen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ. – Abg. Kogler: Die heimkehrenden Söhne sind immer die liebsten! Vor fünf Jahren habt ihr was anderes gesagt!)
20.24
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Schultes. – Bitte.
20.24
Abgeordneter Ing. Hermann Schultes (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Wir erleben heute eine sehr interessante Diskussion und wir sollten es uns leisten, dabei in die Tiefe zu gehen.
FATCA ist ein Abkommen, das die USA mit Österreich abschließen. Warum, bitte, muss Amerika mit Österreich ein Abkommen über ein Thema abschließen, das die gesamte EU und Amerika betreffen könnte? – Vielleicht deswegen, weil wir innerhalb von Europa einfach nicht auf Marschgeschwindigkeit kommen, wenn es um die Frage geht, wie man Steuergrundlagen so weit klarstellen kann, dass Drogengeld, Terrorgeld, Mafiageld, gestohlenes Geld, verschobenes Geld dort hinkommen, wo sie hingehören, nämlich in die staatlichen Kassen.
Die Amerikaner sagen 2010: Wir regeln das! Aber Europa redet noch immer darüber und wird das Thema 2017 oder 2018 auch regeln. In der Zwischenzeit sagen die USA: Wir machen uns das selber! Wir erleben, dass immer dann, wenn wir große Abkom-
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