Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Auer zu Wort gemeldet. Ich mache auf die Bestimmungen der Geschäftsordnung dazu aufmerksam. – Bitte, Herr Abgeordneter.
13.37
Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Herr Kollege Schellhorn hat behauptet, ich hätte mich über die falsche Agrarpolitik beklagt.
Ich berichtige tatsächlich: Ich habe die Preissituation des Handels, die unfaire Preispolitik anhand dieser Beispiele angeprangert.
Sehr geehrter Herr Kollege Schellhorn, Sie sollten bei der Wahrheit bleiben! (Beifall bei der ÖVP.)
13.38
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Steinbichler. – Bitte.
13.38
Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Herr Minister! Vorweg darf ich einmal sagen: Kollege Auer, danke für einige Argumente, die du bereits verwendet hast, die ich nur unterstreichen kann.
Ich bitte dich aber auch, manchmal dein gutes Netzwerk zu benutzen und auch gleich direkt mit dem Handel Gespräche zu führen, da natürlich auch einige deiner bekannten Netzwerke bäuerliche Produkte verschleudern. Ich denke dabei an die Butteraktion, bei der es ein Kilogramm Schärdinger Teebutter für 1 € gab. Ich glaube, das ist jenseits jeder Preiswürdigkeit, wofür wir auf dem Bauernhof dann die Preise bezahlen müssen. Genauso wie bei Käse um 4,99 €, wenn man weiß, dass man für ein Kilo Käse 10 Liter Vollmilch braucht.
Meine Damen und Herren! Da müssen wir einmal an unsere genossenschaftlichen Betriebe, an unsere Verarbeiter appellieren und fragen, was Sie auf dem Rücken unserer Bäuerinnen und Bauern aufführen. Und wenn jetzt draußen in der Landschaft die grünen Pfeile stehen, die andeuten, dass es aufwärts geht und dass die Landwirtschaft ein Wirtschaftsmotor ist, dann wird das richtigerweise erkannt. Aber, meine lieben Freunde vom Bauernbund, wer ist denn verantwortlich, dass dieser Wirtschaftsmotor stottert? Sind das die Landwirtschaftskammern? Sind dass die, die sagen, wir sind die Kraft vom Land? Wer sagt denn, dass der Maisertrag um 43 Prozent gestiegen ist? – Der Pflanzenbaudirektor von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Eine größere Fehlinformation hat es unwidersprochen in den letzten 50 Jahren überhaupt noch nicht gegeben. – Das sind die Facetten, über die wir uns hier unterhalten.
Herr Minister, ich bin enttäuscht. Mit diesen Aussagen, mit diesem ständigen Appell an die Konsumenten betreffend das Äpfelessen bringen wir vielleicht den Ruf der Bananenrepublik weg, aber für die Apfelbauern bringt man dadurch nichts zusammen, denn die Preise der Apfelbauern sind katastrophal. Deshalb haben wir die ausländischen Äpfel da, und – noch viel schlimmer – das ausländische Konzentrat, wobei dann für unsere lieben Konsumenten, obwohl das keine Partnerschaft ist, draufsteht: Apfelsaft aus Österreich. Das ist genau das Thema.
Danke an die Beamten für diesen Grünen Bericht. Dem werden wir zustimmen, denn das ist nicht mehr veränderbar, und ich werde ein paar Anregungen auch aus der §-7-Kommission zitieren. Aber, Herr Minister, wenn du aus diesem Grünen Bericht mit 5,50 € Stundenlohn, mit, wie Kollege Auer gesagt hat, Wochenend-, Sonn- und Feiertagsdienst und weniger öffentlichen Geldern ableitest, dass das eine Investitionsoffen-
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