Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 101

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Tatsache ist, das wirkliche Vergehen und der wirkliche Skandal ist, dass ein solches Plakat überhaupt aufgehängt worden ist, und das darf in Zukunft nicht mehr passieren, denn das ist frauenverachtend. (Beifall bei der FPÖ.)

Das hat nichts anderes zu bedeuten als: Trankelt die Frauen so lange ein, bis sie willig werden!  Und genau das wollen wir nicht. (Beifall bei der FPÖ.)

12.56


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Vogl. – Bitte. (Rufe von der Galerie. – Flugblätter werden von der Galerie in den Sitzungssaal geworfen. – Abg. Muttonen: Da sind wir aber beeindruckt!)

 


12.56.59

Abgeordneter Ing. Markus Vogl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Hohes Haus! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Frau Belakowitsch-Jenewein, ich habe es schon im Ausschuss gesagt, und ich stehe auch nicht an, es hier zu wiederholen. Ich darf mich im Namen der FSG durchaus entschuldigen, weil ich es auch als sexistisch empfinde, ein Getränk namens „Haxen-Spreizer“ auszu­schen­ken. (Beifall bei der SPÖ.)

Der Abgeordnete Wöginger hat schon im Ausschuss darauf hingewiesen, dass es nicht nur dieses eine Getränk gibt, das sexistisch ist, sondern dass es weitere gibt, die auch sexistisch sind. Es ist schade, dass es Ihnen offensichtlich mit Ihrem Antrag nicht darum geht, dieses Problem des Alltagssexismus aufzuzeigen, sondern einfach darum, andere Parteien anzupatzen.

Ich darf deshalb auch aus diesem Grund Ihren Antrag vorlesen:

„Der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, wird aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass bei Gewerkschaftsveranstaltungen bzw. bei Veranstaltun­gen, die von Gewerkschaftern mitorganisiert werden, das alkoholische Getränk Haxen­spreizer nicht mehr beworben und ausgeschenkt wird.“

Das heißt, Sie setzen gleich, Gewerkschaft gleich Sexismus. (Abg. Kitzmüller: Das ist nicht wahr!) Ich finde dieses Niveau fragwürdig. Ich habe hier zum Beispiel ein Plakat einer Ihrer Jugendorganisationen mit eindeutig sexistischem Inhalt, das ich jetzt nicht herzeige, weil ich mich nicht auf dieses Niveau hinabbegeben möchte, auf dem sich dieser Antrag bewegt. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich darf Ihnen auch sagen, dass das Niveau des Antrages gefährlich nahe an dem der Aussage eines Ihrer Parteikollegen zu Asylwerbern ist. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Belakowitsch-Jenewein: Könnten Sie konkretisieren, was Sie meinen?)

Ich glaube, dass Alltagssexismus ein wichtiger Punkt ist, dem wir manchmal auch – und da stehe ich auch nicht drüber – zu wenig Bedeutung beimessen. (Präsident Hofer übernimmt den Vorsitz.)

Da denke ich mir, das einzig Positive an diesem Beitrag ist, dass wir sozusagen unser Bewusstsein wieder schärfen sollten auf all das, was in unserem Umfeld an Alltags­sexismus passiert, sei es mit der Bezeichnung von Getränken, sei es auch in der Werbung. Ich denke, wir alle sind aufgefordert, kritischer hinzusehen und vor allem auch in unserem Umfeld glaubwürdig dafür einzutreten. Wir werden das tun, wenn wir die Möglichkeiten haben. Ich würde mir aber wünschen, dass Sie in Ihrem eigenen Haus darauf schauen, dass das auch eingehalten wird. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

12.59


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort kommt Frau Abgeordnete Ing. Dietrich. – Bitte.

 


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