Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 128

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Eine große Herausforderung: Für ältere Arbeitskräfte braucht es besondere Anstren­gungen. Wir haben daher auch schon einiges gemeinsam unternommen. Vieles ist im Laufen, etwa die finanziellen Hilfen für den Wiedereinstieg in den Job, dazu werden bis 2016 350 Millionen € zusätzlich in den Arbeitsmarkt investiert.

Was könnte Frauen in der Pension weiters nützen? – Pensionssplitting: Wer ein Kind zur Welt bringt, kann vier Jahre lang die Pensionsansprüche teilen, Mann und Frau können diese Ansprüche teilen. Aber das ist kaum bekannt. Und ich würde ganz gerne fragen: Welcher Mann hier im Saal teilt die Pensionsansprüche mit seiner Frau? – Ich glaube, hier wäre noch Diskussionsbedarf. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

14.33


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mühlberg­huber. – Bitte.

 


14.33.32

Abgeordnete Edith Mühlberghuber (FPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Zum Antrag Frauenpensionsantrittsalter, der eine frühere Anpassung des Antrittsalters an jenes der Männer um vier Monate pro Jahr ab 2018 vorsieht: Dieser Antrag war bereits am 12. März 2014 im Sozialausschuss, darüber wurde schon heftig diskutiert.

Bevor die Rahmenbedingungen nicht geschaffen sind, kommt eine vorzeitige Anhe­bung des gesetzlichen Frauenpensionsantrittsalters für uns nicht in Frage. Ganz abgesehen davon, dass man damit wiederum massiv in die Lebensplanung der betrof­fenen Frauen eingreift, muss zuerst eine Verbesserung der Gesamtsituation der Frauen in Österreich in Angriff genommen werden. Dazu gehört die volle Anrechnung von Kindererziehungszeiten mit vier Jahren pro Kind, unabhängig vom Altersabstand. Das Wichtigste muss doch sein, dass Kinder kein Schaden für die Pension sind.

Ein weiterer Punkt, der uns auch wichtig ist: gleicher Lohn für gleiche Arbeit und gleiche Kollektivverträge für Männer und Frauen in allen Bereichen. (Beifall bei der FPÖ.)

Außerdem sind die benötigten Arbeitsplätze für ältere Arbeitnehmer aktuell weder für Frauen noch für Männer vorhanden. Und bevor diese Maßnahmen nicht umgesetzt sind, hat es eigentlich überhaupt keinen Sinn, dass wir über dieses Thema dis­kutieren. – Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)

14.35


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nun spricht Frau Abgeordnete Ing. Dietrich. – Bitte.

 


14.35.33

Abgeordnete Ing. Waltraud Dietrich (STRONACH): Herr Präsident! Geschätzte Frau Ministerin! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Was den Antrag der NEOS betref­fend sofortige Anhebung des Frauenpensionsalters betrifft, glauben wir vom Team Stronach, dass wir derzeit noch nicht die geeigneten Rahmenbedingungen haben. Wir treten für ein faires System ein, in dem die Geschlechter und auch die Berufsgruppen gleich behandelt werden.

Was wir jetzt haben, ist ein sehr unfaires System. Vergleicht man Frauen und Männer, dann sieht man, dass Frauen in vielen Bereichen viel mehr Lasten zu tragen haben. Es sind Pflichten im sozialen Bereich, im Familienbereich, Familienarbeit, Kinder­er­zie­hung, Pflege, Krankenpflege und so weiter, zu erledigen. Zu diesen vielen Pflich­ten haben sie im Einkommen einen gewaltigen Nachteil, bei der Pension einen gewaltigen Nachteil, in der Karrieremöglichkeit einen gewaltigen Nachteil. Und ich glaube, da ist noch viel an Rahmenbedingungen zu schaffen, bevor man eine Gleichstellung erzwin-


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