Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 161

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auch unterstützen (Abg. Glawischnig-Piesczek: Die Zeit haben!), ja, die überhaupt die Zeit haben. Das sind die Jugendlichen, die es dann schaffen.

Jene, die das nicht haben, müssen immenses Glück haben, um das zu schaffen, und dafür sind diese ganzen Maßnahmen da, mit denen man dann versucht, das sozu­sagen wie die Feuerwehr zu bekämpfen.

Das Problem ist einfach, dass im Grunde so viele Talente von Schülerinnen und Schülern jedes Jahr in diesem Schulsystem vernichtet werden, und deswegen finde ich, dass wir eine ein bisschen bessere Lehrerausbildung brauchen und kleinere Klas­sen, sodass es wirklich um das Individuum geht (Zwischenruf des Abg. Darabos), denn dann wird keiner mehr herausfallen. – Wie bitte? (Abg. Darabos: ... ein Talent mit den Lehrern ...!) – Ich weiß nicht, ich glaube, dass jedes Kind Talente hat, aber eigenartigerweise ... (Abg. Darabos: Ich habe gerade gesagt, dass Eltern sozu­sagen ...! – Ruf beim Team Stronach: Geh, macht das in der Cafeteria!)

Das Problem ist, dass, wenn man in der Schule in einem Fach gut ist – und da kann man jeden Schüler in Österreich fragen; auch mir selber ist es so ergangen –, ist man froh darüber, denn dann kann man sich voll auf das Fach konzentrieren, in dem man schlecht ist, und kann sich die ganze Zeit sozusagen auf seine Schwächen stürzen. Das ist das, was dann so viele junge Leute frustriert und warum sie schlussendlich aus dem Schulsystem herausfallen. (Zwischenruf des Abg. Zanger.)

Auf jeden Fall brauchen wir diesbezüglich einige Reformen, und ich bitte, dass wir jetzt endlich eine zentralere Debatte angehen als diese. (Beifall bei den Grünen.)

16.34


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Gessl-Ranftl zu Wort gemeldet. Ich stelle Ihnen die Uhr auf 2 Minuten ein. – Bitte.

 


16.34.12

Abgeordnete Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Hohes Haus! Auch ich begrüße es sehr, dass die Initiative Erwachsenen­bildung um drei weitere Jahre verlängert wird. Das ist wichtig und richtig.

Warum? – Laut einer Studie, das haben wir ja heute schon mehrmals gehört, können eine Million Österreicherinnen und Österreicher kaum lesen, schreiben und rechnen. Da ist die Politik sehr wohl gefordert, da müssen wir ansetzen: Es ist unsere Aufgabe, diesen Menschen neue Perspektiven zu geben, damit sie am sozialen Leben teilnehmen, am Arbeitsmarkt langfristig Fuß fassen können und berufliche Chancen erhalten.

Die aktuelle Arbeitslosenstatistik zeigt, dass ein Zusammenhang zwischen Ausbildung und einer Chance auf Beschäftigung gegeben ist. Das Risiko von Personen ohne berufliche Ausbildung, arbeitslos zu sein, liegt weit über jenem von Personen mit beruflicher Ausbildung, daher ist es umso wichtiger, dass mit dem Nachholen der Basis­bildung und mit dem Nachholen des Pflichtschulabschlusses ein klares Bekennt­nis im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit abgelegt wird.

Das Nachholen der Basisbildung betrifft immerhin 13 600 Personen und das Nach­holen des Pflichtschulabschlusses immerhin 5 800 Personen. Mit der Weiterführung dieser Initiative kann man sehr wohl den Anteil an gering qualifizierten Personen im erwerbsfähigen Alter nachhaltig senken und somit bessere Beschäftigungsmöglich­keiten schaffen.

 


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