Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 162

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Somit ist auch, denke ich, Ihre Frage, Herr Rosenkranz, beantwortet: Ja, das Geld ist meiner Meinung nach sinnvoll angelegt. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Walter Rosenkranz: Es ist auf jeden Fall besser angelegt als bei der Deutschen Bank!)

16.36


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Himmelbauer zu Wort gemeldet. – Ich erteile es Ihnen.

 


16.36.14

Abgeordnete Eva-Maria Himmelbauer, BSc (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Vor allem darf ich auch im Namen meiner Kollegin Angela Fichtinger die Senioren aus Bad Traunstein auf der Besuchergalerie begrüßen. Herzlich willkommen hier im Hohen Haus! (Allgemeiner Beifall.)

Wie bereits meine Vorrednerinnen und Vorredner erwähnt haben, geht es beim Tages­ordnungspunkt 14 um eine 15a-Vereinbarung mit den Bundesländern betreffend die Förderung der Basisbildung von Jugendlichen und Erwachsenen. Es ist dies kein neues Instrument, sondern es handelt sich um die Fortführung eines bestehenden Systems, einer bestehenden Vereinbarung bis ins Jahr 2017.

Es geht dabei nicht um eine Wertung der Betroffenen, das möchte ich vorausschicken, sondern, wie es auch die Kollegen von der SPÖ im Ausschuss und auch jetzt hier am Rednerpult gesagt haben, es geht oft darum, eine erste oder eine zweite Chance zu ermöglichen: eine Chance zu ermöglichen, den Pflichtschulabschluss nachzuholen beziehungsweise Defizite in einzelnen Bereichen einfach auszuräumen.

Eine Wertung steht uns insbesondere nicht zu, weil uns nicht alle Lebensumstände bekannt sind, die dazu geführt haben, dass Menschen Grundkenntnisse in Schreiben, Rechnen, Lesen oder auch in den digitalen Kompetenzen, wie sie in der PIAAC-Studie angeführt sind, fehlen oder generell die Schule abgebrochen wurde, weswegen kein oder kein positiver Pflichtschulabschluss vorhanden ist.

Ich finde es dennoch falsch, sich hier nur auf das Bildungssystem oder das Schul­wesen auszureden, wenn ich auch keineswegs bestreiten möchte, dass es Handlungs­bedarf gibt und dass es noch immer viel zu viele gibt, die noch immer ohne aus­reichende Kenntnisse die Schule verlassen beziehungsweise die eben keinen positiven Pflichtschulabschluss haben.

Dafür gibt es aber viele Gründe, die differenziert betrachtet werden müssen. Zum einen sind es die Verhältnisse zu Hause, also wenn es da keine Unterstützung gibt. Ich stimme auch meinem Kollegen Schmid zu, wo es darum geht, dass wir uns oft einfach auf die Defizite konzentrieren, darauf, was ein Kind nicht kann, und dass wir es nicht so intensiv bei den Dingen unterstützen, die es kann.

Es gibt natürlich auch andere Umstände: Kollege Walser hat gesagt, wenn das Thema Mobbing in der Schule hineinspielt, dann ist oft der Gang zur Schule, einfach die Bildung für sich selbst natürlich nachrangig und man möchte sich eher verkriechen.

Also es gibt viele Gründe, wieso es zu Defiziten kommt und wieso junge Menschen ihre Chancen nicht ergreifen. In diesem Sinne glaube ich auch, dass wir, gerade wenn es um solche Lebensumstände geht, in der Schule weitaus mehr Unterstützung brauchen, wenn es beispielsweise um Schulpsychologen oder auch um Sozialarbeiter geht, um genau diesen jungen Menschen wieder einen Schritt weiterzuhelfen, ihre eigenen Probleme wie auch die Krisen zu Hause zu überwinden und sich auf die Schul­bildung zu konzentrieren.

 


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