Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 215

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besser wir diese Verknüpfung, diese Verbindung schaffen, desto besser können wir unsere gemeinsame Infrastruktur zum Leben erwecken.

Ich bedanke mich auch für die Diskussion zum Tagesordnungspunkt 21. Es macht deut­lich, dass der Verkauf von Nebenbahnen ein Problem ist. Das finde ich gut. Verkauft ist verkauft, insofern ist das vergossene Milch, über die wir jetzt reden. (Abg. Hafenecker: 1 €!)

Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass wir ein Bekenntnis zu den Österreichischen Bundesbahnen abgeben, zu den Bahnen, die vorhanden sind. Und es ist die Aufgabe der Bundesbahnen, auch im Regionalverkehr tätig zu sein. – Danke sehr. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen. – Ruf bei der SPÖ: Klare Worte!)

19.42


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Ofenauer. – Bitte.

 


19.42.21

Abgeordneter Mag. Friedrich Ofenauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen im Hohen Haus! Liebe Zuse­herinnen und Zuseher! Ich beziehe mich in meinen Ausführungen auf die ehemalige Bahnstrecke Hainfeld-Weissenbach, auf der es seit mehr als zehn Jahren keinen Bahnbetrieb mehr gibt.

Schon im Jahr 2010 war der Bahnbetrieb längst eingestellt. Das heißt, diese Strecke war zum Zeitpunkt der Übernahme durch die NÖVOG nicht nur totgesagt, sondern bereits tatsächlich tot.

Kollege Hafenecker, in Ihrem Entschließungsantrag fordern Sie den Rückkauf der auf­ge­lassenen Bahnstrecke. Ich frage: Was dann, wenn die Bahnstrecke zurückgekauft wird?

Tatsache ist, dass Teile der Gleisanlagen bereits abgetragen wurden (Zwischenruf des Abg. Hafenecker) und ein Großteil der Grundstücke und der Gebäude, die für einen Bahnbetrieb notwendig wären, bereits veräußert wurden. Das heißt, es gibt keine Bahnstrecke mehr, die zurückzukaufen wäre. (Abg. Hafenecker: Fahren Sie hin, schauen Sie es sich an!)

Um den Betrieb wieder aufnehmen zu können, müsste man die Bahnstrecke neu er­richten, das Streckennetz komplett erneuern beziehungsweise neu errichten und die notwendigen Gebäude ebenfalls wieder errichten. Man müsste dafür überdies die Grundstücke teurer zurückkaufen. Ich bin der Meinung, dass das sehr wohl eine Verschleuderung von Volksvermögen wäre.

Kollege Ottenschläger hat Ihnen schon erklärt, was der Rechnungshof zu einer wirt­schaftlich zu führenden Bahn sagt, wie viele Fahrgäste pro Tag da einsteigen müs­sen. – Diese Zahl wurde im konkreten Fall nie erreicht!

Sie versuchen doch tatsächlich, das Hohe Haus glauben zu machen, dass diese Region vom Großraum Wien hinsichtlich des öffentlichen Verkehrs völlig abgeschnitten wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Es gibt zahlreiche Linienbusse und auch Anruf­sam­meltaxi-Systeme, die eine öffentliche Anbindung des Bezirks Lilienfeld gewährleisten. Zum Beispiel fährt ein Bus von Kaumberg-Markplatz nach Baden-Bahnhof in 54 Minu­ten, von Kaumberg-Marktplatz nach Mödling-Bahnhof in 65 Minuten, von Kaumberg-Marktplatz nach Wiener Neustadt-Hauptbahnhof in 73 Minuten (Abg. Hafenecker: Wie oft am Tag?), also weit unter den im Antrag angeführten drei Stunden, und dass es eine Anbindung nur über St. Pölten gibt, ist schlichtweg falsch. (Zwischenruf des Abg. Brosz.)

 


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