Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 235

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Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Sieber. – Bitte.

 


20.50.15

Abgeordneter Norbert Sieber (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staats­sekretär! Hohes Haus! Zur Verwaltungsvereinfachung: Ja, meine Damen und Herren, Verwaltungsvereinfachung ist ein Ziel, das wir uns immer vor Augen halten sollten. Im Falle der Novellierung des Meldegesetzes von 1991 ist dieser Punkt auch über weite Strecken erfüllt. Den Tourismusbetrieben würden aber mit Inkrafttreten der geplanten Novelle künftig wichtige Daten fehlen. Die Qualität der Gästedatenbank, die derzeit vorbildlich ist, würde stark eingeschränkt.

Worum geht es? – Künftig sollte bei den Gästemeldungen die Angabe der Postleitzahl entfallen, was insbesondere bei österreichischen und deutschen Gästen mit einem deutlichen Daten- und Informationsverlust verbunden gewesen wäre. Eine Zuordnung der Gäste zu den einzelnen Bundesländern beziehungsweise zu den deutschen Regionen wäre nicht mehr möglich gewesen.

Weiters wäre bei einer Reisegruppe nur noch eine Person zur Angabe des Herkunfts­landes verpflichtet gewesen. Die Herkunft aller anderen Mitglieder der Reisegruppe würde im Gegensatz zur derzeit gültigen Regelung nicht mehr erfasst werden. Somit müssten die Tourismusbetriebe die fehlenden Daten im Sinne der Statistik zusätzlich erfassen. Das heißt, dass mit dem Informationsverlust auch ein Mehraufwand für die einzelnen Betriebe verbunden gewesen wäre.

Genau das verhindern wir nun mit diesem Antrag.

Meine Damen und Herren! Wieder einmal zeigt sich, dass unsere Tourismusbetriebe trotz unsicherer Wirtschaftslage krisenfest bleiben. Sie sind eine wichtige Konjunk­turstütze, die Arbeitsplätze auch in dezentralen Lagen sichern. Der vorliegende Antrag soll unsere Tourismusbetriebe vor unnötigem bürokratischem Aufwand bewahren, ich bitte daher um breite Unterstützung. (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP sowie Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

20.52


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Bacher. – Bitte.

 


20.52.34

Abgeordneter Walter Bacher (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staats­sekre­tär! Hohes Haus! Dieser Tagesordnungspunkt zeigt wieder, dass es auch Themen gibt, bei denen sich alle Parteien einig sind und einen gemeinsamen Antrag einbringen. Das ist sehr erfreulich und kommt auch öfters vor, als man in den Medien lesen kann.

So wichtig es auch ist, dass wir die Herkunft der Gäste statistisch erfassen, so wichtig sind auch andere Bereiche im Tourismus, die meiner Ansicht nach zumindest das gleiche Gewicht haben sollten wie die Postleitzahlen der Gäste. Dazu zähle ich die Arbeitsbedingungen im Tourismusbereich. Unsere Mitarbeiter in diesem Bereich sind in saisonalen Spitzen enormen Belastungen ausgesetzt und geben ihr Bestes, um dem Gast die Wünsche zu erfüllen. Und wie wertschätzen wir diesen Einsatz? – Wir sprechen hier von dieser Stelle aus immer wieder von Durchrechnungszeiten und Jahresarbeitszeitmodellen. Das ist nicht die Wertschätzung, die unsere Kolleginnen und Kollegen in Tourismusbetrieben brauchen! (Beifall bei der SPÖ.)

Im Sinne eines ganzjährigen Tourismus, im Sinne von besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie brauchen wir im Tourismus menschliche Arbeitszeitmodelle und eine ordentliche Entlohnung. Unsere Gäste werden es uns danken. Die Intention jeglicher Durchrechnungen ist das Einsparen von Überstundenzuschlägen. In der Praxis heißt das dann, dass keine Überstunden mehr anfallen und dadurch auch keine Zuschläge


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