Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung / Seite 60

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Antrag 12/A der Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz und das Bundesgesetz über die Geschäftsordnung des Nationalrates (Geschäfts­ordnungsgesetz 1975) geändert werden (440 d.B.)

3. Punkt

Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über den Antrag 720/A der Abge­ordneten Mag. Andreas Schieder, Dr. Reinhold Lopatka, Heinz-Christian Strache, Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Mag. Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kolle­gen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz ge­ändert wird und ein Bundesgesetz über die Informationsordnung des National­rates und des Bundesrates (Informationsordnungsgesetz – InfOG) erlassen wird (441 d.B.)

 


Präsidentin Doris Bures: Wir gelangen nun zu den Punkten 1 bis 3 der Tagesord­nung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Als Erster zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Ing. Lugar. Als freiwilliges Re­dezeitlimit stelle ich 5 Minuten ein. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


10.44.40

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (STRONACH): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Mei­ne sehr geehrten Fernsehzuschauer! Am Anfang möchte ich zunächst eines klarstel­len: Na selbstverständlich wollten wir immer ein Minderheitsrecht verankern! Ich habe seit sechs Jahren im Parlament dafür gekämpft, dass das endlich kommen wird, und heute beraten wir darüber. Es werden das ja auch alle hier einstimmig beschließen – außer uns. Und jetzt geht es darum zu erklären, warum. Sind wir so bockig? Oder ha­ben wir es nicht verstanden? Oder warum sind wir nicht dafür? (Abg. Brosz: Ich glaube eher das Zweitere! – Abg. Schimanek: Beides!)

Nun, schauen wir es uns einmal an: Worum geht es da? – Wir hatten ja das Problem, dass wir hier mehr als 20 Anträge auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses gestellt haben und diese mehr als 20 Anträge ja immer wieder von den Regierungs­parteien abgelehnt wurden (Abg. Wöginger: Aus gutem Grund!), weil man hier an­scheinend keine Kontrolle haben will. (Abg. Wöginger: Das ist ein Blödsinn!) Und dann, ganz plötzlich, gab es dieses Minderheitsrecht! (Abg. Wöginger: „Ganz plötz­lich“?! – Sechs Monate!) Ich kann mich noch gut erinnern, wie sich die beiden Klub­obleute Schieder und Lopatka gefreut haben wie Max und Moritz unter dem Weih­nachtsbaum, als diese Einigung da war. (Abg. Wöginger: „Ganz plötzlich“! – Das regt mich auf!)

Jetzt frage ich mich: Warum freuen sich die so, wo sie doch auch vorher die Gele­genheit hatten, das zuzulassen? – Die Antwort ist ganz einfach: Weil dieser Kompro­miss, der ja hauptsächlich von den Grünen verbrochen wurde – die anderen sind ja nur mitgegangen –, in Wirklichkeit als Tiger gestartet, als Tiger gesprungen und als Bett­vorleger gelandet ist. Das ist das Problem. (Abg. Glawischnig-Piesczek: So ein Blöd­sinn! – Gegenruf des Abg. Wöginger: Da sind wir uns einig!)

Das Problem ist, dass wir für das Recht, einen einzigen Untersuchungsausschuss als Minderheit einzuberufen, viele, viele Dinge verkauft haben. Und zwar: Wir haben den Vorsitz verkauft – dieser war ja vorher bei der Opposition. Wir haben die Erstbefragung verkauft. Auch die Erstbefragung ist früher ein wichtiger Punkt gewesen, wo wir ent-


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