Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll66. Sitzung / Seite 14

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„Welche erste Zwischenbilanz können Sie über die in Ihrem Ressort neu eingerichtete Beratungsstelle Extremismus, die der Prävention, Information und Intervention dient, ziehen?“

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Familien und Jugend MMag. Dr. Sophie Karmasin: Wir sehen diese Beratungsstelle und ihre Implementierung seit 1. Dezember letzten Jahres sehr positiv. Warum? – Zum einen ist die Inanspruchnahme – leider oder auch erfreu­licherweise – auf einem hohen Niveau, es wurden nämlich bis jetzt ungefähr 225 Anru­fer beziehungsweise Beratungsfälle gezählt. Das muss man in Relation zu Deutsch­land setzen: Letztes Jahr wurden in Deutschland 200 Kontakte gezählt, und wie Sie wissen, hat Deutschland etwa zehnmal so viele Einwohner.

Wir haben in Österreich schon innerhalb von drei Monaten etwa 225 Beratungs­kon­takte gezählt, also wird die Beratungsstelle in Österreich so gesehen um ein Vielfaches besser angenommen. Das liegt auch daran, dass sie im Familienressort und eben nicht im Innenressort – so, wie das in Deutschland der Fall ist – angesiedelt ist und dass sie präventiv und beratend zur Seite steht und nicht nur eine Hotline ist; das ist mir ganz wichtig. Es geht hier um ein umfassendes Beratungskonzept, das vorsieht, dass sich im Krisenfall auch mobile BeraterInnen vor Ort einfinden und sofort Beratungs­ge­spräche aufnehmen. Keinesfalls stellt die Beratungsstelle also nur eine Hotline oder eine Telefonzentrale dar.

Zirka 225 Personen haben angerufen: Hauptsächlich sind es Frauen und Menschen aus Berufen, die von dieser Problematik mit betroffen sind, wie Lehrer und Sozial­pädagogen, aber natürlich ganz stark Betroffene.

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter El Habbassi.

 


Abgeordneter Asdin El Habbassi, BA (ÖVP): Sie haben es ja gerade angesprochen: Ein Schwerpunkt sind die Beratung und die Prävention.

Meine Frage lautet jetzt: Wie sieht diese Präventionsarbeit ganz konkret aus, und gibt es da zum Beispiel auch eine Zusammenarbeit mit Familienberatungsstellen oder anderen Einrichtungen?

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Familien und Jugend MMag. Dr. Sophie Karmasin: Zum einen gibt es natürlich umfassende Informationen auf der Homepage, aber auch in Form eines Folders in fünf Sprachen. Dort kann man sich also aktiv informieren. Im Sinne der persönlichen Beratung verfügen wir natürlich über die Beratungsstelle, über den Kontakt und das Netzwerk hin zu unserer mobilen Jugendarbeit und zu allen Familienberatungsstellen.

Das heißt, wenn ein Anruf beispielsweise aus Vorarlberg kommt, wird sofort die Familien­beratungsstelle lokalisiert, die dann in persönlichen Kontakt treten kann, und auch die anrufende Person wird sofort dorthin verwiesen. Ebenso ist es uns ganz wichtig, dass von dieser Beratungsstelle auch wieder Kontakt mit unserer zentralen Beratungsstelle aufgenommen wird, damit wir wissen, wie die Beratung verlaufen ist, um welche Themen es ging – das wird selbstverständlich anonym behandelt –, um diesbezüglich alle Informationen in der Beratungsstelle zu bündeln.

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Schimanek.

 


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