Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll68. Sitzung / Seite 288

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Schülergruppen, Förderungen in Förder- oder Leistungskursen und, Punkt 7, Unterricht im Lehrerteam, also Teamteaching.

Ich habe eine Anfrage an die Frau Ministerin gestellt, weil ich wissen wollte, welche dieser sieben vorgegebenen Möglichkeiten, das System NMS umzusetzen, wie oft und in welcher Art und Weise angewendet wurden. Und die Frau Ministerin teilte mir mit – ich zitiere –: Es liegen keine zentralen, keine detaillierten Daten darüber vor.

Jetzt hätte ich dafür sogar Verständnis, dass es solche Daten nicht gibt, weil das für die betroffenen Lehrerinnen und Lehrer ein erheblicher Aufwand wäre, solche Auf­zeichnungen zu führen, da das im Einzelfall oft auch sehr kurzfristige Maßnahmen sein könnten, so stelle ich mir das zumindest vor.

Ich möchte nicht in ein Bashing gegen die NMS und oftmals dann auch gegen jene, die dort unterrichten, eintreten, weil es der Sache nicht guttut, weil es den Lehrern nicht guttut, aber weil es vor allem auch den Schülern nicht guttut und weil wir sehen, dass es uns mittlerweile – unter Anführungszeichen – „gelungen“ ist, mit dem Schlechtreden der NMS dafür zu sorgen, dass nur noch wenige in eine NMS gehen wollen. Das kann es nicht sein, dass dadurch ein guter Schultyp, nämlich die Hauptschule, die weiter­ent­wickelt hätte werden sollen, nicht mehr besucht wird. Wir haben die gemeinsame Aufgabe, da gegenzusteuern.

Wir haben aber auch die Aufgabe, über andere Fragen und Maßnahmen nachzu­denken. Und eine Möglichkeit, festzustellen, ob die Schule die an sie gesteckten Ziele erreicht, könnte sein – ich denke, dass wir in diese Diskussion einsteigen sollten –, dass die Erreichung der Leistungsziele überprüft wird. Das heißt, dass man es den Schulen sehr frei und autonom überlässt, wie sie diese Leistungsziele erreichen, dass aber überprüft wird, ob sie auch tatsächlich erreicht werden. Das würde wahrscheinlich viel Freiheit schaffen. Das würde viele Möglichkeiten schaffen, individuelle Wege an den Schulen zu gehen, und würde unserem gesamten Schulwesen guttun. (Beifall bei der ÖVP.)

21.41


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Hauser. – Bitte.

 


21.41.52

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Rechnungshofpräsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Mayer, ich erinnere mich noch gut daran, wie wir vor einem Jahr im Ausschuss über den Bericht des Rech­nungshofes diskutiert haben und es wirklich zu einem Konflikt zwischen der Frau Unter­richtsminister und dem Herrn Rechnungshofpräsidenten gekommen ist, weil der Herr Rechnungshofpräsident Verbesserungsvorschläge aufgezeigt hat, die bei der Frau Minister überhaupt nicht gut angekommen sind. Das ist mir noch in bester Erinne­rung.

Man muss, Herr Präsident Dr. Moser, wirklich feststellen, dass das Modell der Neuen Mittelschule gescheitert ist. Was war denn das Kernmodell? – Das Kernmodell war, dass in den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik weitere Unterrichts­stun­den zur Verfügung stehen und dass diese Unterrichtsstunden im Team-Teaching auch mit Gymnasiallehrern zu unterrichten sind. Aber das findet nicht statt, das wurde nicht umgesetzt!

Jetzt gibt es – aus der Verzweiflung heraus – Modelle, die so ausschauen, dass man sagt: Wir wollen diese Team-Teaching-Stunden, die nicht zweckgebunden verwendet werden können, den Schulen zur Verfügung stellen. Diesbezüglich liegt zum Beispiel auch ein Entschließungsantrag der NEOS vor, die in diesem Antrag fordern, dass


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