Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll68. Sitzung / Seite 308

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Steuerung und Beeinflussung der Ausgaben durch das Setzen und einhalten sinnvoller Wirkungsziele geben ist.“ (S. 17) Gerade der zuletzt erschienen Rechnungshofbericht (Reihe Bund 2015/2) zeichnet ein vernichtendes Bild, was die Wirkungsorientierung im Bereich der Beamtenpensionen betrifft. Die formulierten Wirkungsziele stellen keine Anreize für verschiedene Ministerien dar, das Pensionsantrittsalter wesentlich zu erhöhen, oder setzt keine Anreize entsprechend in ein altersgerechtes und gesund­heitsförderndes Umfeld zu investieren. Doch gerade dies wäre im Bereich der Beam­tenpensionen dringend notwendig, denn gerade dort fanden zum Beispiel 2011 nur 1% (bei Frauen) bzw. 3% (bei Männern) der Pensionsantritte zum gesetzlichen Pensions­antrittsalter statt. Frühpensionierungsmöglichkeiten sind zu attraktiv, nicht nur für die Beamt_innen, auch für die jeweiligen Ministerien, da diese nicht für die jeweiligen Pensionskosten aufkommen müssen, denn die finanzielle Verantwortung zur Mittelauf­bringung liegt alleine beim Finanzministerium.

Der RH-Bericht macht deutlich, dass die budgetäre und legistische Kompetenz drin­gend zusammengeführt werden muss – aus unserer Sicht selbstverständlich im BMASK, denn im Hinblick auf eine Harmonisierung des Pensionsrechts ist dies unum­gäng­lich.

Eine Zusammenführung stellt allerdings nur eine kleine Reformmaßnahme im Beam­ten­pensionsrecht dar, denn die Harmonisierung mit dem allgemeinen Pensionsrecht, schreitet viel zu langsam voran. Hier sind zusätzlich ambitioniertere Ziele zu setzen. Weiteres löst eine Zusammenführung der beamtenpensionsrechtlichen Angelegen­heiten im Sozialministerium ein wesentliches Problem nicht - wie für einzelne Minis­terien Anreize für eine effektive Steigerung des Pensionsantrittsalters gesetzt wer-den. Deshalb müssen auch für jedes Ministerium, unter Berücksichtigung entsprechender arbeitsinhaltlicher Unterschiede, entsprechende Wirkungsziele was das Pensions­antritts­alter und die korrespondierenden Pensionsausgaben betrifft, festgelegt werden. Das angekündigte Beamtenpensionsmonitoring ist in diesem Zusammenhang nicht ausreichend.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat schnellstmöglich eine Regie­rungsvorlage zuzuleiten, der eine Zusammenführung der legistischen und finanziellen Kompetenzen im Beamtenpensionsrecht beim Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz vorsieht. Dabei soll das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz auch die Rolle als ressortübergreifende Wirkungs­con­trollingstelle wahrnehmen und deshalb entsprechend Wirkungsziele im Hinblick auf die Entwicklung des Pensionsantrittsalters in den einzelnen Ministerien festlegen."

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Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Gusenbauer-Jäger. – Bitte.

 


22.34.01

Abgeordnete Marianne Gusenbauer-Jäger (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Präsident des Rechnungshofes! Werte Kolleginnen und Kollegen! Worum geht es im konkreten Fall hier? Es wurde ja heute schon einige Male angesprochen: Die Republik Österreich schöpfte im Jahre 2011 ein Erlöspotenzial von 1,3 Millionen €


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