Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll68. Sitzung / Seite 318

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Wir sind als Politik gefordert, gerade im Bereich der Kinderbetreuungseinrichtungen noch mehr zu tun. Wir werden in den nächsten Jahren einige Hundert Millionen investieren. Es muss dringend weitergehen.

Ich glaube, dass sich auch mit der Steuerreform, die ja ab nächstem Jahr wirksam wird, gerade für kleine und mittlere Einkommen einiges positiv tun wird, es wird gerade für diesen Einkommensbereich positive Entwicklungen geben. Aber grundsätzlich sind wir in diesem Bereich alle gefordert, gerade bei den Fraueneinkommen gemeinsam dafür zu kämpfen, dass Männer und Frauen gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt und Lebenschancen in unserer Gesellschaft haben. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Durchschlag.)

22.55


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Singer. – Bitte.

 


22.55.46

Abgeordneter Johann Singer (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Präsident des Rech­nungshofes! Geschätzte Damen und Herren! Der Einkommensbericht 2014 ist wie immer eine gute Grundlage, sich über den aktuellen Stand der Einkommen, die Entwick­lung der Einkommen und auch die Zahl der Beschäftigten in den verschie­densten Bereichen ein umfassendes Bild zu machen. Allerdings ist es notwendig, sich sehr eingehend mit dem Bericht zu beschäftigen, um auch die entsprechenden Schlüsse ziehen zu können. Wenn man sich die diversen Aussendungen dazu ansieht, dann muss man sagen: Es kann leider nicht immer eine intensive Beschäftigung damit erkannt werden.

Sehr geehrte Damen und Herren, wir hatten 2013 4,126 Millionen unselbstständig Erwerbs­tätige, davon waren 87 Prozent in der Privatwirtschaft beschäftigt und 13 Pro­zent im öffentlichen Dienst. Eine beachtliche Steigerung hat es von 1998 bis 2013 gegeben, nämlich ein Plus von 22 Prozent.

Bereits angesprochen wurde – und das ist ein sehr wichtiger Faktor für die gesamte Beurteilung – die Zahl der Teilzeitbeschäftigten. Rund 1 282 000 Menschen sind teil­zeitbeschäftigt, wobei der Anteil mit 32 Prozent ein sehr hoher ist. Und wenn man sich die Entwicklung von 2004 an anschaut, dann sieht man, dass es eine Steigerung von 40 Prozent gibt.

Interessant sind die Gründe dafür, die der Rechnungshof ermittelt hat. Da kann man eines klar erkennen – Kollege Kucher hat das auch schon angesprochen –: Teilzeit ist weiblich. Und wenn 419 000 Frauen in der Kinderbetreuung und in der Pflege Erwach­sener beschäftigt sind, im Vergleich zu rund 12 000 Männern, dann spricht das eine klare Sprache; auch, dass 165 000 Frauen freiwillig keiner Vollzeitbeschäftigung nach­gehen – im Vergleich dazu 12 000 Männer –, spricht eine klare Sprache.

Ganz anders ist es bei der Aus- und Fortbildung. Dort sind es 99 000 Frauen und 89 000 Männer, also eine ungefähre Gleichstellung.

Der Bericht durchleuchtet alle Beschäftigungsgruppen. Ich möchte mich mit den Ein­kommen der Beamten näher beschäftigen, da sie bei oberflächlicher Betrachtung immer wieder irreführend interpretiert werden.

Das Medianeinkommen der Beamten wurde mit 51 408 € ermittelt, im Gegensatz dazu beträgt das der gesamten Gruppe der unselbstständig Erwerbstätigen 25 767 €. Dafür gibt es viele Gründe. Zum einen ist der Anteil der Akademiker bei den BeamtInnen im Vergleich zu anderen Gruppen überdurchschnittlich groß. Bei den BeamtInnen liegt er bei 42 Prozent, bei den übrigen Angestellten bei 22 Prozent. Auch sind BeamtInnen im Durchschnitt älter als die übrigen Beschäftigungsgruppen, nämlich um rund 12 Jahre.


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