Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll68. Sitzung / Seite 319

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Auch sind BeamtInnen weniger in Teilzeitbeschäftigungen: 10 Prozent sind es, bei Arbeitern 59 Prozent. Auch da gibt es eine große Differenz, die sich auf das Einkom­men entsprechend auswirkt. Es ist auch – und das wurde bereits festgestellt – ein geringerer Einkommensunterschied bei den Frauen im Bereich der Beamten feststellbar.

Sehr geehrte Damen und Herren, dieser Bericht ist ein sehr umfassender, und ich darf mich abschließend bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rechnungshofes bedanken – deshalb, weil er wirklich eine gute Grundlage ist, die Einkommen der öster­reichischen Beschäftigungsgruppen entsprechend zu beurteilen. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

22.59


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Zanger. – Bitte.

 


23.00.28

Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Präsident des Rech­nungshofes! Herr Kollege Kucher, es wäre jetzt natürlich schon reizvoll, ein bisschen auf Ihre Ausführungen einzugehen, aber ich glaube, das würde den Rahmen meiner Redezeit sprengen, das machen wir ein anderes Mal. Da können wir dann durchaus einmal ein bisschen differenziert über die Fraueneinkommen diskutieren und warum das so ist und es vielleicht doch ein bisschen anders sein sollte. Da haben wir sicher ein paar Auffassungsunterschiede, aber das können wir durchaus einmal angehen, wir zwei.

Generell ist zum Einkommensbericht Folgendes zu sagen: Als ich mir die Präsentation, die der Herr Präsident im Ausschuss gebracht hat, zu Gemüte geführt habe, sind mir doch ein paar Punkte aufgefallen, die mich sehr nachdenklich gestimmt haben. Insgesamt ist nämlich das Einkommen von 1998 bis 2013 inflationsbereinigt deutlich weniger geworden, und zwar konkret um 4,43 Prozent. Das heißt, es ist das einge­treten, was wir immer sagen und was auch jeder Mensch draußen fühlt: Es bleibt immer weniger Geld für das Leben über. Die Leute verdienen weniger, und das Leben wird immer teurer, sie können sich das nicht mehr leisten. Das ist auch hier ganz konkret zum Ausdruck gekommen.

Eine Zahl, die mich besonders schockiert, ist folgende: In elf von 15 Jahren hat es infla­tionsbereinigt einen Einkommensverlust gegeben – für unsere arbeitende Bevöl­kerung, für unsere Bürger hier in diesem Lande!

Sehr interessant ist auch der Einkommensunterschied, der zwischen Arbeitern, Angestellten und Beamten herausgearbeitet wurde. Während der Beamte zum heutigen Zeitpunkt 123 Prozent von dem verdient, was er 1998 verdient hat, also keine Geldentwertung, sondern praktisch einen Geldzuwachs erlebt hat, und der Angestellte heute 101 Prozent hat, also auch einen Realzuwachs im Einkommensbereich gehabt hat, verliert der Arbeiter Geld, nämlich: Waren es 1998 100 Prozent, sind es heute nur noch 86 Prozent.

Wenn man sich überlegt, wie viele Leute in Österreich der arbeitenden Schicht ange­hören, dann stimmt einen das besonders bedenklich. Wir sollten eigentlich in dem Ausschuss nicht nur die Präsentation des Präsidenten mitverfolgen und dann ein bisschen darüber diskutieren, den Bericht ins Plenum bringen, dann wird er abgehakt und schubladisiert. – Das ist viel zu schade.

Dieser Bericht birgt wesentlich mehr an Potential, als dass er so zu behandeln wäre. (Abg. Moser:  Konsequenzen daraus!) Wir brauchen in Zukunft für den Einkom­mensbericht Minister. Es wäre interessant, diesen Bericht im Ausschuss mit dem Herrn Arbeitsminister Hundstorfer zu besprechen. (Abg. Moser: Mit dem Finanzminister!) Wir


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