Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 121

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Jetzt zum Thema Dokumentationsassistent. Herr Kollege Rasinger – jetzt ist er leider nicht mehr da –, ich weiß, Sie haben auch schon im Ausschuss dargelegt, dass Sie das nicht möchten und dass die Dokumentation immer mehr wird. Ja, das stimmt, Sie haben recht: Man müsste die Dokumentation zurückdrängen. Auch die Frau Bundes­minister hat gesagt, sie möchte die Dokumentation zurückdrängen.

Jetzt muss ich schon auch anmerken: Das ist ein frommer Wille, und Sie werden da unsere Unterstützung bekommen. Aber noch ist sie nicht zurückgedrängt! Noch sind wir im Istzustand, und noch frisst sie ein enormes Ausmaß an Zeit der Ärzte. Daher, glaube ich, muss man sich mit diesem Istzustand auseinandersetzen. Besonders inter­essant ist, dass Herr Kollege Rasinger, der hier seit 20 Jahren Gesundheitssprecher ist, sagt, er will all das, was allein in den letzten 20 Jahren an Dokumentation dazu­gekommen ist, weghaben. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Ja, wir wollen das wahrscheinlich alle gemeinsam weghaben. Sollte das in den nächs­ten Jahren gelingen, dann wird sich für ein entsprechendes Berufsbild vielleicht he­rausstellen, dass wir es nicht mehr brauchen. Aber ich glaube, in der derzeitigen Si­tuation wäre es sinnvoll, das einzuführen. – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

14.31


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Diesner-Wais. – Bitte.

 


14.31.51

Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Werte Damen und Herren im Plenum! Wir haben es ja schon gehört: Wir haben im Block Gesundheit eine Menge an Anträgen. Ich möchte auch zu einigen Stel­lung nehmen.

Wenn wir über die Lehrpraxisausbildung sprechen, so geht es in diesem Antrag um ei­ne verstärkte Förderung für die Lehrpraxen für die Allgemeinmediziner. Das ist eine ganz wichtige Sache, denn wir stehen ja vor dem Punkt, dass wir gerade im ländlichen Raum verstärkt Ärzte brauchen, und da ist natürlich die Ausbildung dahin gehend not­wendig. Wir haben bereits im letzten Ärztegesetz beschlossen, dass eine Lehrpraxis sechs Monate dauert und stufenweise von neun auf zwölf Monate verlängert wird. Die Krankenversicherung übernimmt auch einen Teil der Kosten; das hat die Frau Kollegin im Vorfeld schon angesprochen.

Weiters möchte ich auch zu den Schmerzpatienten sprechen. Hier hat es bereits eine Weiterentwicklung gegeben. Doch für jeden Menschen, der Schmerzen hat, ist eine Hilfe notwendig, daher sehe ich auch manche Lücken, die das Gesetz noch aufweist. Es sind da zum Beispiel die Kassenleistungen unzureichend geregelt. Eine eigene Leistungsposition der Krankenversicherung wäre da eine Option, und es wäre gut, wenn man das prüfen könnte.

Der Patient hat oft auch bürokratische Hindernisse bei der chefärztlichen Bewilligung. Da muss es in Zukunft auch bessere Lösungen geben.

Wichtig ist mir auch, dass man nicht nur die Symptome behandelt, sondern dass man auch auf die Krankheitsursachen eingeht. Der stationäre Bereich ist Ländersache und wird nicht auf Bundesebene geregelt.

Zum Dokumentationsassistenten, den Kollege Franz vorgeschlagen hat, möchte ich sagen, dass ich mich da der Meinung meines Kollegen Dr. Rasinger anschließe. Er sagt, dass hier mit einem zusätzlichen Beruf natürlich auch Schwächen auftreten, denn wenn die Dokumentation ausgelagert wird, entstehen auch Informationslücken und Fehler. Es ist auch in meinem Sinn, dass man sagt, die Dokumentationen, die wir bis


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