Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 133

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bleme haben, und ich persönlich freue mich darüber, dass sich das Qualifikationsni­veau der Zuwanderer nach Österreich von vor 30 Jahren im Vergleich zu heute deut­lich verbessert hat.

Und ich bin auch froh darüber, dass heute ein Großteil unserer Zuwanderer aus der Europäischen Union kommt und im Durchschnitt eine wesentlich bessere Ausbildung hat als die Zuwanderer, die vor einigen Jahrzehnten nach Österreich gekommen sind (Abg. Walter Rosenkranz: ... Österreicher eine bessere Ausbildung bekommen! – Zwi­schenruf der Abg. Belakowitsch-Jenewein), weil ich glaube, dass Österreich von qua­lifizierter Zuwanderung wesentlich mehr profitiert als von einer nichtqualifizierten Zu­wanderung. (Beifall bei der ÖVP.)

Herr Abgeordneter! Es gibt manche Zahlen, die ideologisch wahrscheinlich besser ins Weltbild der Grünen passen, und es gibt andere Zahlen, die ideologisch besser ins Weltbild der FPÖ passen. Ich bitte nur darum, dass die Fakten ernst genommen wer­den. Ich bin mir absolut sicher – und ich glaube, da teilen Sie meine Meinung –, dass es schlecht wäre, Herausforderungen kleinzureden, so zu tun, als gäbe es sie nicht. Aber auf der anderen Seite, wenn sich das Qualitätsniveau unserer Zuwanderer in den letzten Jahrzehnten positiv entwickelt, dann sollten wir das freudig zur Kenntnis neh­men! – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie des Abg. Loacker.)

15.15


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Yilmaz. Die Redezeit beträgt gemäß Geschäftsordnung für alle weiteren Redner 5 Minuten. – Bitte.

 


15.15.56

Abgeordnete Nurten Yilmaz (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesmi­nister! Geschätzte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Dr. Ro­senkranz, Sie sind überdurchschnittlich gebildet, Sie haben ein Studium abgeschlos­sen, Sie gehören zu den 15,6 Prozent der Frauen und Männer, die in Österreich gebo­ren sind und sich Akademiker nennen dürfen. Diese Kennzahl 15,6 Prozent stammt aus einer Untersuchung der Statistik Austria aus dem Jahre 2013.

In derselben Untersuchung steht: Zuwanderinnen und Zuwanderer aus dem Ausland sind zu 21 Prozent Akademiker. Es gibt also unter den Zuwanderinnen und Zuwande­rern mehr Akademiker als unter den hier Geborenen. Ich frage Sie: Wo ist das Pro­blem? – Österreich benötigt gut ausgebildete Fachkräfte. Wir benötigen Menschen, die Know-how mitbringen. Wir können nur mit Niedriglohnländern wie China und Indien konkurrieren, wenn wir hier im Land auf Technologie und Wissen setzen. Also noch einmal: Wo liegt das Problem? – Wo ist das Problem, wenn Herr Außenminister Kurz diese Fakten in Gerasdorf anspricht? Nicht Österreich, meine sehr geehrten Damen und Herren, hat ein Problem mit der Tatsache, dass die Zuwanderer überdurchschnitt­lich gebildet sind, sondern die FPÖ. (Bundesminister Kurz steht in den Bankreihen und spricht mit Abg. Walter Rosenkranz.)

 


Präsidentin Doris Bures: Entschuldigung, Frau Abgeordnete! – Herr Bundesminister, ich glaube, es ist ein Gebot der Höflichkeit, der Rednerin zuzuhören. Danke vielmals. – Bitte, Frau Abgeordnete. (Bundesminister Kurz begibt sich zur Regierungsbank.  Abg. Walter Rosenkranz: Der Herr Minister hat sich eine nächste Anfragebeantwortung er­spart!)

 


Abgeordnete Nurten Yilmaz (fortsetzend): Danke, Frau Präsidentin. – Die FPÖ hat ein Problem mit der Tatsache, dass die Zuwanderer überdurchschnittlich gebildet sind, denn das widerspricht dem von der FPÖ so gerne gezeichneten Bild der ungebildeten Zuwanderer, die unser Sozialsystem ausnutzen wollen. Darum darf man es auch nicht


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