Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll75. Sitzung / Seite 94

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13.13.33

Abgeordnete Marianne Gusenbauer-Jäger (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Dass Uhudler und Uhudlerrebflä­chen in Österreich und im Südburgenland geschützt werden müssen, ist hier im Haus überall bekannt und auch konsensfähig.

Dem entspricht auch der Text des Entschließungsantrages, der an den Bundesminister gerichtet worden ist, wonach er sich eben auf EU-Ebene einsetzen soll, dass die Reb­flächen über 2030 hinaus noch erhalten bleiben können.

Warum verdient dieser Uhudler, diese Direktträgerrebsorte so viel Aufmerksamkeit, wenn nur 250 000 Liter produziert werden? – Die Geschichte zeigt jetzt, dass sich im Burgenland immer wieder Leute dafür eingesetzt haben, Initiativen gemacht haben, sodass dieses Aus für den Uhudler nicht kommt. 1987 hatte sich ein Verein gegrün­det – damals war der Uhudler verboten –, Verein der Freunde des Uhudlers, der doch Erfolg hatte, und 1992 wurde dann der Uhudler wieder in das österreichische Weinge­setz aufgenommen.

Die Südburgenländer lieben und schätzen ihren Uhudler aus mehreren Gründen. Es sind 340 Weinbauern, die von der Produktion dieses Uhudlers leben. Der Uhudler lockt jährlich zirka 120 000 Gäste in diese Region. Das Kultgetränk, das natürlich auch ein Marketinggag ist, ist aber für diese Region auch identitätsstiftend. Auch Kollege Berla­kovich hat das schon ins Treffen geführt.

Die Initiative der SPÖ Burgenland mit dem Landesrat Bieler will den Uhudler in den Status des Weltkulturerbes heben und hat von der UNESCO eigentlich schon ein posi­tives Signal dafür bekommen. Wenn das so ist, dann kann sich die EU, denke ich, nicht dagegen wehren, den Uhudler über 2030 hinaus zu genehmigen.

Auf EU-Ebene setzt sich unsere SPÖ-Abgeordnete Kadenbach auch dafür ein, dass der Uhudler erhalten bleibt. Unabhängig davon, welche Zwischenlösungen es gibt, werden wir als SPÖ unseren Bundesminister, der schon ausgeführt hat, dass er sich einsetzen wird, unterstützen, damit der Uhudler auf EU-Ebene über 2030 hinweg erhal­ten bleibt. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

13.16


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr Abgeordneter Steinbichler. – Bitte.

 


13.16.39

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen, Kollegen! Zuseher auf der Tribüne und vor den Fern­sehgeräten! Wir unterstützen natürlich jede Initiative, die die Fortsetzung der Qualitäts­story Uhudler zum Ziel hat.

Aber ich darf vielleicht in diesem Zusammenhang erwähnen, dass es zwei Dinge gibt, die uns in der Landwirtschaft besonders an Amerika erinnern. Das ist die Reblaus und auf der anderen Seite der Kartoffelkäfer. (Zwischenrufe der Abgeordneten Amon, Eßl, Schmuckenschlager und Schultes.) Wir wissen – das ist vielleicht auch dann im Zu­sammenhang mit der TTIP-Diskussion zu sehen –, wie es dort die Konzerne schaffen, die dazugehörige Chemie mit zu vermarkten.

Ich glaube, man sollte das ein bisschen breiter sehen. Ich bin dem Kollegen Ertl­schweiger dankbar, dass er hier aufgezeigt hat, dass eigentlich beim Uhudler dasselbe geschieht wie bei allen anderen Agrarthemen. Das möchte ich zum Anlass nehmen, kurz das Programm des letzten Agrarausschusses vom 6. Mai vorzustellen, weil es sehr aussagekräftig ist, glaube ich, wie mit den wichtigsten Themen, die die Land­wirtschaft und die Konsumenten berühren, umgegangen wird. Bis zurück ins Jahr 2008 werden wichtige Anträge vertagt, wird einfach verhindert, dass sie hier im Plenum zur


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