Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 115

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geriere ich immer, da wäre etwas weniger wert, und da sind die an der Gesetzgebung Beteiligten gefragt, hier etwas daran zu ändern. (Beifall bei den NEOS.)

14.33


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Dr. Winzig. – Bitte.

 


14.33.22

Abgeordnete Dr. Angelika Winzig (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­des­minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Da mir die Berufsausbildung unserer Jugendlichen wirklich sehr am Herzen liegt, bin ich froh darüber, dass wir heute die Weiterentwicklung der dualen Ausbildung beschließen, um die Lehre auch in Zukunft attraktiv und praxisorientiert zu positionieren.

In Österreich haben wir ja alljährlich zu viele Jugendliche, die keine weiterführende Ausbildung absolvieren, das heißt, lebenslange Sozialfälle sind vorprogrammiert. Wir alle kennen diese traurige Karriere: ein paar Monate im Job, dann wieder ein paar Monate ohne Job und so weiter, dann in der Mindestsicherung. Das können und wollen wir uns in Österreich nicht leisten: weder die Potenzialvergeudung bei unseren Jugend­lichen noch den finanziellen Aufwand.

Daher ist es wichtig, dass wir mit dieser Novelle das Ausbildungsangebot im Betrieb für schwer vermittelbare Jugendliche mit einer Teilqualifikation ausbauen.

Ja, wir haben schon eine Vielzahl von Modellversuchen bei der Neuen Mittelschule, die mehr oder weniger glücklich verlaufen sind, und den Begriff „Modellprojekte“ kann man im Zusammenhang mit Ausbildung eigentlich gar nicht mehr hören. Nichtsdestotrotz ist es erfreulich, dass wir mit dieser Novelle auch Rahmenbedingungen zur Erprobung von innovativen Weiterentwicklungen des dualen Ausbildungssystems schaffen.

Wir haben Betriebe in Österreich, die sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz ausbilden, wie zum Beispiel die Firma TRUMPF in Pasching, und da sollten wir die positiven Erfahrungen dieser Firmen gerade im Bereich modulare Ausbildung auch bei uns nutzen und Modellprojekte starten.

Die Einbahnstraße duale Ausbildung ist Geschichte. Die auch in dieser Novelle vorgesehene Förderung der Durchlässigkeit und vor allem auch der Vergleichbarkeit von Bildungswegen – denken Sie nur an „Lehre mit Matura/Matura mit Lehre“ – wird dazu beitragen, dass unser Erfolgsmodell duale Ausbildung nicht nur im Ausland, son­dern auch bei uns jenes Image und jene Anerkennung genießt, die diesem System zu­stehen.

Ich bedanke mich bei allen Unternehmerinnen und Unternehmern, die Lehrlinge aus­bilden, aber genauso bei den Ausbildnern in den Betrieben für ihr Engagement und für die Chance, die sie unseren Jugendlichen geben. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

14.35


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Schopf. – Bitte.

 


14.35.50

Abgeordneter Walter Schopf (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Liebe Kollegin­nen, liebe Kollegen! Dies ist eine wichtige Novelle, die wir, so meine ich, gemeinsam beschließen sollten, sie dient nämlich der dualen Ausbildung, vor allem dient sie dazu, die Qualität in unserer Berufsausbildung wieder zu verbessern.

Zu einigen Punkten im Detail: Es wird einen Zielparagraphen geben, der insbesondere diese qualitätsvolle Ausbildung betonen wird. Es wird im Bundes-Berufsausbildungs­beirat, den es ja bereits gibt, ein Qualitätsausschuss eingerichtet werden mit der Auf­gabe, dass qualitätsbezogene Maßnahmen entwickelt werden. Dieser Ausschuss hat


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