Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll86. Sitzung / Seite 120

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Es wird deshalb notwendig sein, dass in der Holding starke Managementkompetenz vor­handen ist, und der Chef der Bundestheaterholding hat die Kontrolle über die Bühnen­gesellschaften auszuüben und geeignete Controllinginstrumente dafür zu implementieren.

Werter Herr Minister! Bei der künftigen Ausschreibung für diesen Posten wird beson­ders auf die Managementkompetenz zu achten sein. Mit den strukturellen Verbesse­rungen und der besseren budgetären Ausstattung schaffen wir nämlich schon eine gu­te Basis für unsere Bundestheater, deren Leistungen wir ja alle besonders schätzen – inklusive jener der Opernhäuser. Den Künstlerinnen und Künstlern sowie den betrof­fenen Institutionen fühlen wir uns verpflichtet und wir beschließen deshalb mit diesem Gesetz eine notwendige Weiterentwicklung zum Wohle des Kulturlandes Österreich. (Beifall bei der ÖVP.)

14.59


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Dr. Lintl. – Bitte.

 


14.59.12

Abgeordnete Dr. Jessi Lintl (STRONACH): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minis­ter! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Paradiesische Zustände finanziel­ler Natur herrschen in den Bundestheatern im Vergleich zu deutschen Theatern. Bei der Befragung im Rechnungshofunterausschuss hat uns der Theaterexperte Gerd Leo Kuck ganz klar erklärt, dass es ausgabenseitig Sparpotenziale in enormer Höhe gäbe. (Abg. Hakel: Das ist der Oberexperte!)

Die Rechtfertigung für die enormen Ausgaben ist, dass der kulturpolitische Auftrag er­füllt werden muss, der sich vor allem auf die Beibehaltung der Qualität stützt. Aber ist nicht Qualität eine Sache der Definition? Ist die gegeben, wenn das Feuilleton jubelt, oder könnte man durch eine bessere Ausrichtung auf den Geschmack des Publikums Kartenverkäufe und auch Kartenpreise steigern?

Bevor nicht jede mögliche ausgabenseitige Einsparungsmöglichkeit ausgenutzt ist, hal­ten wir eine Erhöhung der Basisabgeltung für nicht gerechtfertigt, aber es ist halt ein­facher und bequemer, sich vom Steuerzahler das Geld zu holen. (Präsidentin Bures übernimmt wieder den Vorsitz.)

Für das Kulturland Österreich ist überhaupt zu hinterfragen, warum Oper und Theater nicht nach ökonomischen Gesichtspunkten zu führen sind. Ein bisschen mehr Fanta­sie, und die Schaffung neuer Modelle für privates Kultursponsoring sollte möglich sein. Auch Kultur verträgt Wettbewerb! (Beifall beim Team Stronach.)

Ein positives Beispiel dafür sind die neuen Säle im Musikverein, sie wurden zu einem maßgeblichen Teil durch private Sponsoren finanziert. Frank Stronach selbst hat mit sei­nem Magna-Konzern den gläsernen Saal mit fast 5 Millionen € unterstützt. (Neuerlicher Beifall beim Team Stronach.)

In der Sache Kultursponsoring ist modernes Denken gefragt. Staatliche Subventionen in Millionenhöhe deuten doch eher auf eine verordnete Kultur. Das Einfachste ist, den Steuerzahler wieder anzuzapfen.

Aus diesen Gründen stimmt meine Fraktion dieser Gesetzesvorlage nicht zu. – Danke schön. (Beifall beim Team Stronach.)

15.01


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bundesminister Oster­mayer. – Bitte.

 


15.01.35

Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien Dr. Josef Oster­mayer: Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Inhaltlich ist eigentlich jetzt zur Bundestheaterorganisationsgesetz-Novelle sowohl von der Frau Ab-


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