Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 217

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20.14.12

Abgeordneter Dietmar Keck (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Ich mache da weiter, wo der Herr Bundesminister aufgehört hat, und wie ich es auch schon im Ausschuss angemerkt habe: Ich möchte zum Antrag der Kollegin Weiger­storfer und des Teams Stronach zum Thema  Dachbegrünung als einfache, kosten­günstige klimapolitische Maßnahme Aussagen treffen.

Frau Kollegin Weigerstorfer, vorab muss man sagen, dieser Antrag zur Förderung des Klimaschutzes ist natürlich unterstützenswert, und die Vorteile von begrünten Dächern würden sich gerade in Ballungsräumen sehr positiv auf die Luftqualität auswirken. Begrünte Dächer filtern sowohl Staub als auch Schadstoffe aus der Luft, und die Pflanzen speichern das Regenwasser, und dieses Regenwasser wird anschließend wieder über die Vegetation verdunstet.

Das sind alles sehr gute Eigenschaften, die wir brauchen, aber, Frau Kollegin Weigerstorfer, diese Angelegenheit fällt nicht in die Zuständigkeit des Bundes. Sie schreiben es selbst in Ihrem Antrag – und ich zitiere, was Sie schreiben –:

„Nachdem Dachbegrünungen im Kompetenzbereich der Länder stehen“, und so geht es weiter in Ihrem Antrag, müssen wir einmal schauen: Was machen die Länder in Bezug auf Dachbegrünungen? – Es gibt da schon viele Initiativen in den Ländern, beispielsweise in Oberösterreich, da gibt es Förderungen für Gründächer im Rahmen der Wohnbauförderung. Ähnliches gibt es auch in Salzburg oder in Niederösterreich.

Dennoch gilt es bei diesen Vorhaben, verschiedenste Aspekte zu beachten, denn es entstehen nicht nur Vorteile bei einer Dachbegrünung. Neben den Vorteilen für Kälte- und Wärmeschutz wirkt es sich auch sicherlich positiv auf das Klima aus. Bedenken muss man allerdings auch, dass sich die Statik verändert, die Bauphysik wird sich wahrscheinlich verändern, auch in Sachen Abdichtung, Dachsicherheit und Haustech­nik ergeben sich dadurch natürlich viele neue Herausforderungen für den Hausbau. Genau über diese Faktoren informieren die Länder sehr intensiv, und dabei gibt es auch regionale Unterschiede zu bedenken, über die nur die Länder informieren kön­nen.

Meine Damen und Herren, Sie sehen, es wird in den Ländern wirklich sehr intensiv über diese Dachbegrünungen informiert. Der Zweck dieses Antrags ist gewesen, der Minister möge eine Informationskampagne zur Dachbegrünung starten. Ich denke, man braucht das nicht. Es gibt schon sehr viele gute, ausgezeichnete Informations­kampagnen in den Ländern. Und wieso sollten wir etwas beschließen, das es dort schon in ausgezeichneter Form gibt? (Beifall bei der SPÖ.)

20.16


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schmid. – Bitte.

 


20.16.43

Abgeordneter Gerhard Schmid (ohne Klubzugehörigkeit): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Auch mein Thema geht in Richtung Dachbegrünung. Die Antragstellerin geht davon aus, dass Dachbegrünung als einfache klimapolitische Maßnahme zu werten ist. Dem Grunde nach ist allerdings von zwei unterschiedlichen Überlegungen auszugehen.

Eine klimapolitische Maßnahme würde nur bei entsprechender Vielzahl sowie ent­sprechender Größe der Dachflächen angesprochen werden können. Generell ist die Schaffung von Wohnraum derzeit im Hochpreissektor angesiedelt. Umdeckungen bestehender, herkömmlicher Eindeckungen sind lediglich für den Flachdachbereich,


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