Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll98. Sitzung / Seite 98

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Ich möchte ganz deutlich und klar sagen, dass die Innenministerin in dieser Frage in den letzten Monaten versagt hat (Hallo-Rufe bei der ÖVP. – Abg. Rädler: Schon wie­der!) und dass das eine Schande für Österreich ist. (Beifall bei der SPÖ. – Ruf bei der ÖVP: Das ist eine Frechheit! – Buh-Rufe bei der ÖVP.)

14.36


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Krist. – Bitte.

 


14.36.45

Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Herr Finanzminister ist auch wieder da, ich grüße Sie!

Sie haben gestern gesagt, Österreich ist eine Kulturnation und das lassen wir uns auch etwas kosten. Jawohl, Sie haben recht, Kunst und Kultur schlägt im Budget 2016 mit 430 Millionen € zu Buche. Leider haben Sie mit keinem einzigen Wort die Sportnation, den Sport oder das Sportbudget erwähnt.

Meine Damen und Herren! Die tägliche Bewegungseinheit als ein Grundstein für ein aktiveres und gesünderes Leben kann nicht in allen Schultypen österreichweit einge­führt werden. Warum? – Weil es zum Beispiel kein Geld für FreizeitpädagogInnen oder Bewegungscoaches an allen Schulen gibt. Das würde allerdings 25 000 Arbeitsplätze für die Zukunft bringen.

Es gibt einen Sechs-Parteien-Antrag, Sie können sich erinnern, die meisten waren da­bei hier im Haus. Der gesamte österreichische Sport unterstützt das, 183 Abgeordnete haben für die tägliche Bewegungseinheit unterschrieben. Wir haben Bewegung, Sport und Gesundheit im Schulorganisationsgesetz verankert, jetzt braucht es nur noch das Geld für die Bildungsministerin, damit das umgesetzt werden kann.

Geschätzter Herr Finanzminister! Im Sportbudget 2016 stehen 133 Millionen € für ganz Österreich zur Verfügung: 80 Millionen € für die besondere, mit einem gesetzlichen Ver­teilungsschlüssel, 42 Millionen € für die allgemeine Sportförderung für Sportgroßveran­staltungen et cetera.

Wir wissen aber alle, dass für nachhaltige Erfolge im Breiten- und Spitzensport brauch­bare Grundvoraussetzungen notwendig sind. Unsere SportlerInnen brauchen Trai­ningsstätten, die frei und rund um die Uhr bespielbar sind, oder ein neues taugliches nationales Fußballstadion, alles auf internationalem Niveau, um nur einige wenige Punkte anzusprechen. Aber wie soll der Sportminister das mit 42 Millionen € allgemei­ner Sportförderung machen? In der Schweiz stehen jährlich 300 Millionen € zur Verfü­gung.

Sport ist ein großer Wirtschaftsfaktor. Jeder investierte Euro bringt zwei zurück. Sport ist ein großer Arbeitsplatzfaktor, in Österreich arbeiten weit über 300 000 Menschen im Sportbereich. Sport ist im freiwilligen Engagement ein unverzichtbarer Faktor, über 570 000 Ehrenamtliche leisten wöchentlich zwei Millionen Arbeitsstunden.

Sport bringt aber auch im Gesundheitsbereich enorme Einsparungen bezüglich Krank­heitsfolgekosten, ExpertInnen rechnen mit Einsparungen von rund 260 Millionen €. Sport und Bewegung stehen auch im Regierungsprogramm.

Herr Finanzminister! Ich darf von Sportler zu Sportler sagen: Reden wir noch einmal über das Ganze! Investitionen in Bewegung und Sport sind kein verlorener Aufwand, sondern eine rentable Investition in unsere Zukunft. Reden wir noch einmal darüber, es zahlt sich aus! – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

14.39


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Yilmaz. – Bitte.

 


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