„Welche Maßnahmen werden in den jetzt abzuschließenden Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten vereinbart, um die Betreuungsverhältnisse für die Studierenden zu verbessern?“
Präsidentin Doris Bures: Herr Vizekanzler, bitte.
Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner: Guten Morgen, Frau Präsidentin! Guten Morgen, meine sehr geehrten Damen und Herren! Es stimmt, wir verhandeln gerade die Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten für die kommenden drei Jahre. Wir sind mit den Verhandlungen noch nicht fertig, aber beinahe. Konkret haben von 21 Universitäten 18 die Verhandlungen bereits abgeschlossen. Das spricht dafür, dass wir an sich richtig aufbereitet haben und auf einem guten Weg sind, obwohl es natürlich schwierig ist.
Eine zentrale Frage, die Sie angesprochen haben, betrifft die Betreuungsrelation zwischen Studierenden und wissenschaftlichem Personal. Wir haben das Problem, dass sich durch die erfreuliche Entwicklung der Studierendenzahlen die Betreuungsrelation leicht verschlechtert hat.
Wir haben daher auch in den Leistungsvereinbarungen diesbezüglich mehrere Maßnahmen gesetzt. Das Erste ist die Umsetzung des Qualitätspakets Lehre: In den sogenannten § 14h-Fächern – Architektur, Informatik, Biologie, Wirtschaft, Pharmazie – sind 95 ProfessorInnenstellen in Umsetzung. Das verbessert die Relation beträchtlich. Wir versuchen auch, die Personalstruktur weiterzuentwickeln, das heißt, den Anteil des befristeten Personals besser zu steuern und auch, was Drittmittelpersonal anbelangt, eine Veränderung der Personalstruktur zu bewerkstelligen, die den Studierenden zugutekommt.
Wir haben uns geeinigt – und es wurde auch ein entsprechendes Gesetz beschlossen –, dass die Zugangsregelungen fortgesetzt werden, und diese sind – zumindest deutet die bisherige Studie des IHS darauf hin – ein gutes Steuerungsinstrument, damit einfach die Studienwahl besser getroffen wird, bessere Informationen zur Verfügung stehen, wodurch sich die Verweildauer verlängert und die Betreuungsrelation insgesamt bis jetzt verbessert hat. Es erfolgte also auch eine bessere und zielgerichtetere Aufteilung auf die einzelnen Fächer, und bin optimistisch, dass wir damit einen guten Trend erreichen.
Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete.
Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Es gibt auch viele andere Punkte, die in den Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten verhandelt werden. Wir stellen fest – in vielen Gesprächen und nicht zuletzt aus den Sozialberichten Ihres Hauses –, dass immer mehr Studierende neben dem Studium berufstätig sind, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Grenze ist fließend. Über die Hälfte der Studierenden ist bereits neben dem Studium berufstätig beziehungsweise studiert neben der Berufstätigkeit.
Daher ist es auch eine Herausforderung, Bedingungen an den Universitäten zu schaffen, sodass dies vereinbar ist, denn das ist besonders für Studierende wichtig, denen das Elternhaus das Studium nicht alleine finanzieren kann – dies sind ja immer mehr, und die soziale Durchlässigkeit ist für uns auch ein wichtiger Punkt.
Daher meine Frage: Welche Maßnahmen werden im Zuge der Leistungsvereinbarungen für die nächsten Jahre mit den Universitäten vereinbart, um die Situation für Studierende, die berufstätig sind, die neben dem Studium arbeiten, zu verbessern?
Präsidentin Doris Bures: Bitte, Herr Vizekanzler.
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