Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 93

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hen. Und wenn es gelingt, auf allen Ebenen – Bund, Länder, Gemeinden, Betriebe und Haushalte – bewusst zu agieren, dann wird es uns in Österreich auch gelingen, den definierten Klimaschutzzielen näher zu kommen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

13.41


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Steinbichler. – Bitte.

 


13.42.08

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Die Äußerungen von Kollegin Greiner kann ich nur voll unterstützen. Insbe­sondere in unserem täglichen Tun, in unserem täglichen Handeln und natürlich auch bei den Lebensmitteln können wir den glaubwürdigsten Beitrag zum Klimaschutz leis­ten.

Ich denke, wenn der Herr Minister nach Paris zur Klimakonferenz fährt, so wäre es doch auch ganz interessant zu wissen, wie viele Konferenzen es schon zu diesen The­men gegeben hat. (Abg. Brunner: 20! ) – Egal, wie wir jetzt diese zwei Tage disku­tieren, und egal, welche Ziele da ausgerufen werden, 2020, 2040 … (Abg. Weninger: Es kommt die 21.!) – Herr Kollege, das ist ganz richtig. (Abg. Weninger: Das war Ihre Frage, das ist nur die Antwort!)

Wir können uns auch gern einmal über die Flugzeuge, über die Kreuzfahrtschiffe unter­halten. Nehmen wir gleich die ganze Palette, wenn du willst, denn gerade erst wurde das modernste Kreuzfahrtschiff getauft, und dann schauen wir uns einmal die Klima­bilanz, den ökologischen Fußabdruck an. (Abg. Weninger: Wovon? – Weiterer Zwi­schenruf.) – Für den Zwischenruf bin ich dankbar (Abg. Weninger: Ich war noch nie in meinem Leben auf einem Kreuzfahrtschiff, einmal mit dem Tretboot auf dem Neusied­ler See!), aber ich will zurück zu den tatsächlichen klimarelevanten Auswirkungen.

Da werfe ich auch wieder, Herr Minister, einen Blick zurück, da es wichtig ist, was wir in der Vergangenheit trotz toller Ziele gemacht haben. Was ist mit den Biogasanlagen, wo wertvollste Futtermittel unserer Rinder, unserer Schweine, unserer Geflügel vergast werden, ohne vorher genützt zu werden? Dafür hat man produzierenden Bäuerinnen und Bauern produktive Fläche weggenommen, verbraucht beim weiten Transport die­ser Erntegüter oftmals mehr Energie, als letztlich produziert wird, und hat 50 000 Hek­tar wertvollstes Dauergrünland – da bin ich bei der Biodiversität: Ein Hektar Dauergrün­land reproduziert viermal so viel Sauerstoff wie die grüne Lunge Wald, wie ein Hektar Wald! –, hat also 50 000 Hektar wertvollstes Dauergrünland für diese Biogasanlagen umgeackert, hat damit wertvollstes Grünland, Pflanzenreichtum umgeackert und wert­vollsten Trinkwasserschutz aufgegeben. (Zwischenruf des Abg. Pirklhuber.)

Eine Frage habe ich, Herr Minister: Wie verträgt es sich mit dem Klimaschutz, wenn wir in unserem Biodiesel 13 000 Hektar Regenwald verfahren?

Ich glaube, das ist ein Thema, das man auch einmal ganz offen im Zusammenhang diskutieren muss. Gestern haben wir die Flüchtlingsthematik gehabt. (Zwischenruf des Abg. Rädler.) All unser Tun und Handeln, Herr Kollege, hat Auswirkungen! Deshalb bitte ich, dass wir insbesondere bei den Klimazielen von diesem Farbkastendenken, vom politischen Kleingeld wegkommen. Wir haben eine Umwelt, wir haben ein Klima, wir haben eine Gesundheit, wir haben eine Zukunft! (Beifall beim Team Stronach.)

Ich denke, wir sollten all unser Tun und Handeln in Blickrichtung Kinder und Enkel set­zen, dann haben wir, glaube ich, das Beste für die Zukunft getan. (Beifall beim Team Stronach.)

13.45


Präsident Ing. Norbert Hofer: Letzter Redner in dieser Debatte ist Herr Abgeordneter Mag. Dr. Feichtinger. – Bitte.

 


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