Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 131

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Wir gehen jetzt in die Debatte ein.

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Hauser. – Bitte.

 


15.47.56

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Mi­nister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Es geht um ein Bundesgesetz, mit dem das Schulpflichtgesetz geändert werden soll und vor allem eine österreichweit einheitli­che Lösung herbeigeführt werden soll für all jene, die noch keinen Schulabschluss zu­wege gebracht haben.

Worum geht es in diesem Gesetz? – Ich darf aus unserer Initiative wie folgt zitieren:

„Schüler, die nach Erfüllung ihrer allgemeinen Schulpflicht die Polytechnische Schule noch nicht besucht haben, sind – ohne Rücksicht darauf, ob sie das Lehrziel der zuletzt besuchten Schule erreicht haben – berechtigt, die Polytechnische Schule in dem der Beendigung ihrer allgemeinen Schulpflicht unmittelbar folgenden Schuljahr zu besuchen.“

Worum geht es im Konkreten? – Es geht um Schüler, die das 9. Schuljahr theoretisch in einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule absolviert haben, diese Schule allerdings nicht positiv absolviert haben und deswegen keinen regulären Schulabschluss haben. Diesen Schülerinnen und Schülern soll auf freiwilliger Basis die Möglichkeit ge­boten werden, dass sie nach Nichtabsolvierung der berufsbildenden mittleren und hö­heren Schulen freiwillig die Polytechnische Schule besuchen können, um zu einem Schulabschluss zu kommen.

Ich denke, das ist eine sinnvolle Sache. Es sind immerhin laut Schätzungen österreich­weit davon 300 bis 500 Schülerinnen und Schüler betroffen. Das Schulunterrichtsge­setz und das Schulpflichtgesetz werden in den Bundesländern zum Teil unterschiedlich angewendet. Wir wünschen uns, dass diese Möglichkeit für alle Schüler, egal, in wel­chem Bundesland sie zur Schule gehen, angewendet werden kann – noch einmal –, deswegen, dass sie auf freiwilliger Basis die Möglichkeit haben, nach Beendigung der Schulpflicht das 10. Schuljahr im Polytechnikum nachzuholen.

Sie wissen ja, dass die Polytechnische Schule eine gute Schule ist, die speziell für all jene, die noch nicht wissen, was sie später machen sollen, eine gute Berufsvorberei­tung ist. Es werden Praktika organisiert, wo man die Möglichkeit hat, auch in Betriebe hineinzuschnuppern. Es werden Berufsgrundlagen erläutert. Es gibt eine intensive Be­rufsorientierung. Also aus unserer Sicht würde da nichts dagegen sprechen, zumal diese Lösung zum Teil in einzelnen Bundesländern bereits angewendet wird. Ich bitte im Interesse der Schülerinnen und Schüler, ihnen diese Möglichkeit zu gewähren, auch zu einem positiven Schulabschluss zu kommen, zumal das auf freiwilliger Basis ge­schieht. (Beifall bei der FPÖ.)

15.50


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Gross­mann. – Bitte.

 


15.51.01

Abgeordnete Mag. Elisabeth Grossmann (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Minister! Mei­ne sehr geehrten Damen und Herren! Die Polytechnische Schule ist eine Pflichtschule auf der 9. Schulstufe und leistet Großartiges auf dem Gebiet der Berufsorientierung, aber auch wenn es darum geht, Basisbildungskenntnisse zu festigen. Schulversuchs­weise gibt es ja auch die Möglichkeit, ein zweites PTS-Jahr und damit eben auch ein 10. Schuljahr anzuhängen.

Die Polytechnische Schule ist aber kein Sammelbecken. Es gibt eine Fülle von ziel­gruppenorientierten Bildungsangeboten, wie zum Beispiel berufsbildende mittlere Schu-


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