Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll119. Sitzung / Seite 33

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tungsfunktionen in den Bundesmuseen dafür Sorge tragen, dass sich die Gehälter künf­tig auf einem vertretbaren Niveau bewegen?“

 


Präsidentin Doris Bures: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien Dr. Josef Oster­mayer: Ich kann es ein bisschen ausführen. Ich bin einmal kurz kritisiert worden, weil die jetzige Burgtheaterdirektorin weniger verdient als der frühere Burgtheaterdirektor. Da kam die Kritik, das ist, weil sie eine Frau sei. Ich habe damals geantwortet, sie sel­ber hat das vorgeschlagen und ich habe es natürlich gerne angenommen.

Es ist bei den Großinstitutionen schon zu berücksichtigen, wir bewegen uns immer in einem internationalen, zumindest deutschsprachigen Bereich. Ich bemühe mich, bei Neu­besetzungen, wenn mir die Gehälter im internationalen Vergleich vorliegen, zu schau­en, dass wir uns auf diesem Niveau bewegen. Wenn ich den Eindruck habe, oder auch die ExpertInnen meinen, dass das Gehalt zu hoch ist, versuchen wir, zu geringeren Beträgen zu kommen. Das war zum Beispiel bei der Bestellung des neuen Bundes­theater-Holding-Chefs der Fall.

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (Grüne): Sie haben es schon angespro­chen, es gibt international wesentlich größere Museen, wo die Direktoren und Direkto­rinnen wesentlich weniger verdienen. Beispielsweise verdient der Leiter des Pariser Louvre 150 000 € im Jahr, oder die Leiterin der Tate Modern in London 130 000 € im Jahr. Die Tate Modern hat fünfmal so viele Besucherinnen und Besucher wie das größ­te österreichische Bundesmuseum.

Ich habe explizit in Richtung Bundesmuseen gefragt, weil da jetzt einige Stellen aus­geschrieben werden und selbst bei Verlängerungen die Möglichkeit besteht, eine Kor­rektur vorzunehmen. Sie werden, wenn ich das richtig verstanden habe – und ich wür­de es gerne noch einmal hören –, diesbezüglich auch achtsam sein.

 


Präsidentin Doris Bures: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien Dr. Josef Oster­mayer: Ich werde achtsam sein, aber ich sage ganz ehrlich auch dazu, bei Verlänge­rungen ist es schwieriger als bei Neubestellungen. Aber ich glaube, da sind wir uns ei­nig.

 


Präsidentin Doris Bures: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Weigers­torfer.

 


Abgeordnete Ulrike Weigerstorfer (STRONACH): Guten Morgen, Herr Minister! Wie Sie wissen, liegt der Presse seit gestern der Rohbericht des Rechnungshofes zum Burgtheater vor. Da sind natürlich einige ziemlich scharfe Vorwürfe gekommen. Es wird von einem desaströsen Bild gesprochen, es ist von haarsträubenden Unzulänglichkei­ten die Rede. Der Rechnungshof beanstandet vor allem die finanzielle Entwicklung am Burgtheater und beklagt, dass Jahresabschlüsse wesentliche Fehldarstellungen ent­hielten. Im Geschäftsjahr 2009/2010 zum Beispiel überschritt die Burgtheater GmbH das für Produktionen festgelegte Budget um rund 6 Millionen €. Der Aufsichtsrat hat bei dieser Überschreitung erst im Mai 2013 agiert. Und zu unterjährig aufgetretenen Plan­abweichungen gab es keinerlei Fragen vonseiten des Aufsichtsrats. Jetzt sind das na­türlich Vorwürfe gegen eines der Kultur-Flaggschiffe der Nation.

Meine Frage an Sie, Herr Minister: Haben Sie mit dem betroffenen Aufsichtsrat bereits gesprochen? Wenn ja, würden uns natürlich die Gründe dieses Agierens sehr interes­sieren.

 


Präsidentin Doris Bures: Bitte, Herr Bundesminister.

 


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