Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 74

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11.30.10

Abgeordneter Philip Kucher (SPÖ): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Vizekanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren auf der Besuchergalerie! Ich darf ganz herzlich eine Besuchergruppe von der Kärntner Gewerkschaftsjugend begrüßen. Schön, dass ihr da seid! Herzlich willkommen hier im Hohen Haus! (Beifall bei Abgeordneten von SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grünen und NEOS.)

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Soziale Durchmischung als wichtiges Ziel der Studienförderung, es war heute schon mehrmals Thema: dass die Talente und Fähigkeiten junger Menschen darüber entscheiden, welches Studium sie wählen, und nicht die Größe der Brieftasche der Eltern.

Wenn wir über Chancengerechtigkeit im Hochschulsystem sprechen, geht es einerseits um den fairen Zugang zu den Universitäten vor allem für Studierende aus sozial benachteiligten Familien, es geht aber auch um faire Rahmenbedingungen, um faire Strukturen und Unterstützungssysteme während des Studiums auf dem Weg zum erfolgreichen Studienabschluss. Umso wichtiger ist es, glaube ich, dass wir heute gerade für ältere Studierende, für Studierende, die sozusagen ihr Studium erfolgreich beenden wollen und im Altersbereich ab 27 Jahren liegen, die Studienbeihilfe erhöhen, dass es eine Einmalzahlung pro Jahr von 360 € geben wird, dass wir ab 27 Jahren die Höchststudienbeihilfe gewähren werden. Allein von dieser Zahlung von 360 € werden über 10 000 junge Menschen in Österreich profitieren.

Ein wichtiges Signal, finde ich, ist auch, dass wir das soziale Engagement, das Ehren­amt stärker anerkennen wollen, dass das bei der Bemessung der Studienbeihilfe, beim Selbsterhalterstipendium ähnlich einfließt wie bisher der Präsenzdienst und der Zivildienst.

Wie wichtig aber eine Valorisierung des Stipendiensystems ist, das hat auch der Bericht zur sozialen Lage der Studierenden gezeigt: Ein Viertel der Studierenden ist von Armut betroffen, unerwartete Ausgaben führen oft zu einer Katastrophe, zu wirklich großen Problemstellungen. Die Kosten für die Wohnung sind ein riesengroßes Prob­lem – das wurde heute bereits gesagt –, für viele Studierende ist sogar der Kauf von neuer Kleidung und Schuhen eine Herausforderung.

Ich denke, das alles sind Signale, die uns zeigen, dass wir da besser werden müssen, ebenso im Bereich Studium und Arbeit. Es ist längst die Regel, dass man während des Studiums arbeitet, auch Vollzeit arbeitet, im Median 16 Stunden pro Woche. Dass das natürlich auch Auswirkungen auf die Studiendauer hat, ist uns allen bekannt. Das sind alles auch Baustellen, die wir in Zukunft stärker angehen müssen. Deswegen freut mich auch das Signal vom Herrn Vizekanzler, dass wir den Bereich der Studienbeihilfe, der Förderung in Zukunft noch einmal genauer durchleuchten werden, dass in die Nationale Strategie zur sozialen Dimension natürlich auch die Ergebnisse der Studierenden-Sozialerhebung miteinfließen werden.

Kollegin Kuntzl hat es, glaube ich, schon angesprochen: Wir brauchen weitere Maßnahmen auf dem Weg zu unserem Ziel, eine bessere soziale Durchmischung an Österreichs Universitäten zu erreichen. (Beifall bei der SPÖ.)

11.33


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ertlschweiger. – Bitte.

 


11.33.10

Abgeordneter Rouven Ertlschweiger, MSc (ÖVP): Frau Präsidentin! Werter Herr Vizekanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wir haben es heute schon gehört, von vielen Schritten ist da die Rede, und wir alle wissen, Wege entstehen durchs


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