Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 206

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suchen wir auch einmal, mit ihren Augen zu sehen oder mit ihren Ohren zu hören. Familienfreundlichkeit beginnt bei unserer ganz persönlichen Einstellung, und das Thema ist bei unserer Ministerin gut aufgehoben. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ord­neten der SPÖ.)

18.26


Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Doppler. – Bitte.

 


18.26.58

Abgeordneter Rupert Doppler (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Frau Minis­ter! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Flexibles Konto für alle Geburten ab März 2017: Das neue Kinderbetreuungsgeld-Konto ersetzt die beste­henden vier Pauschalmöglichkeiten des Kinderbetreuungsgeldes. Die Eltern können die Bezugsdauer künftig innerhalb eines bestimmten Zeitraumes flexibel wählen.

So weit, so gut, Frau Minister, doch sieht man genauer hin, dann wird die Bezugsdauer reduziert, wobei ein Elternteil maximal 28 Monate statt wie bisher 30 Monate und beide Elternteile zusammen maximal 35 Monate statt wie bisher 36 Monate Kindergeld erhalten. Ob die Zuverdienstgrenze noch zeitgemäß ist, wäre auch zu hinterfragen.

Da die Frau Familienministerin die Väterbeteiligung so hervorgestrichen hat und auch, dass sie auf 25 Prozent angehoben werden sollte: Das ist meiner Meinung nach ein Wunschtraum, denn wenn der sogenannte Papamonat keinen Kündigungsschutz hat, meine Damen und Herren, dann wird das nichts fruchten.

Ich glaube – und das hat auch Kollege Steinbichler angesprochen –, es wäre höchst an der Zeit, dass die Kindererziehungszeiten voll für die Pensionsberechnung herange­zogen werden, dann wäre das ein gutes Gesetz. – Herzlichen Dank. (Beifall der Abge­ordneten Kitzmüller und Steinbichler.)

18.28


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Königsberger-Ludwig. – Bitte.

 


18.28.32

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Kollegin Gamon, ich finde die Diskussion über die gesellschaftliche Veränderung in der Familie wichtig und sehe natürlich auch den damit verbundenen Auftrag an uns, an die Politik, hinzuschauen und diese Veränderungen auch in der Politik niederzuschreiben, als einen wirklich guten Auftrag an. Ich bin halt noch nicht ganz überzeugt davon, dass es so einfach ist, dass man also einfach von dieser Stelle aus sagt: Ich möchte eine 50:50-Prozent-Familienbeteiligung haben!, und dann geschieht das einfach.

Ich glaube schon, dass dabei einfach viele andere Dinge mitgedacht werden müssen. Solange es eben leider so ist – und ich sage das auch ganz bewusst als Frau –, dass Männer noch immer um 25 Prozent oder teilzeitbereinigt um, ich glaube, 15 Prozent mehr verdienen als Frauen, wird es einfach schwer sein, alle Männer dazu zu bewegen, zu Hause zu bleiben. Das ist einfach einmal so, das ist eine Tatsache, und da müssen wir gemeinsam in eine andere Richtung arbeiten, da gebe ich Ihnen recht. Es ist zwar heute ein Zeitpunkt, darüber zu sprechen, aber man kann das nicht einfach mit einem Fingerschnipp ändern. Das ist der eine Punkt.

Der zweite Punkt ist, dass es halt auch nicht so einfach ist, dass man überall die genau bedarfs- und bedürfnisorientierte – und ich sage das immer genau so – Kinder­betreuung vor Ort findet, um wieder ganz schnell in den Beruf einzusteigen. Das ist auch ein Thema, wo wir wirklich genau hinschauen müssen. Da hat die Frau Ministerin


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