Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll138. Sitzung / Seite 24

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Österreich getestet haben. Um dieses Ziel zu erreichen, muss es, so haben Sie selbst gesagt, ein gesellschaftspolitisches Umdenken geben.

Befragt wurden in dieser Studie Wirtschaftsverbände, große und kleine Unternehmen, mittlere Betriebe, aber natürlich auch Familien und Frauen. Mir ist aufgefallen, dass es den großen Betrieben sehr wichtig ist, dass die Performance stimmt und dass letzt­endlich der wirtschaftliche Erfolg stimmt, während bei den kleinen Unternehmen die Motivation dahin gehend ist, im Betrieb sehr auf Gleichheit zu achten und sehr solidarisch zu sein. Das heißt, da gibt es schon einen Disput zwischen den großen und den kleinen Unternehmen.

Aber nichtsdestotrotz gibt es ein klares Ergebnis dieser Studie, und dieses klare Ergebnis heißt: Arbeitszeitflexibilisierung für die Familienfreundlichkeit.

Frau Ministerin! Meine Frage:

238/M

„Inwiefern ist die von Ihnen geforderte tägliche Höchstarbeitszeit von 12 Stunden familienfreundlich und lässt sich mit den Anforderungen der Kinderbetreuung etwa von Alleinerziehenden vereinbaren?“

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Familien und Jugend MMag. Dr. Sophie Karmasin|: Ja, Österreich soll das familienfreundlichste Land Europas werden. Wir sind hier auf einem guten Weg. Wir haben einige Schritte eingeleitet, die mehr als deutlich in diese Rich­tung zeigen – ich nenne nur: Kindergeldkonto, größte Ausbauoffensive, Partnerschafts­bonus, Familienzeiterhöhung, Familienbeihilfe, und, und, und.

Und ja, wir sind der Meinung, dass Arbeitszeit und Arbeitsmodelle anders gestaltet, flexibler gestaltet werden müssen, damit man sich auch individueller und flexibler auf Herausforderungen in der Familie einstellen kann. Das heißt nicht, dass ich von Familien fordere, dass sie länger arbeiten sollen, sondern dass sie die Möglichkeit haben, anders und flexibler zu arbeiten. Also ich sehe das aus der Perspektive der Familien, die uns immer wieder auch in unseren vielfältigen Treffen im Rahmen des Projektes „Unternehmen für Familien“ berichten, dass sie sagen: Ich würde gerne zwölf Stunden arbeiten, um möglicherweise meine Teilzeitarbeit oder auch Vollzeittätigkeit auf Tage zu blocken, ich möchte lieber drei Tage ausführlich arbeiten, um mich dann zwei Tage ganz den Kindern zu widmen – auch wenn man natürlich so denkt, dass der Vater dann in der anderen Zeit wiederum die freien Tage hätte. Also hier sehen wir schon die Möglichkeit, dass man sich besser auf Familien einstellen kann.

Es geht natürlich auch um andere Lösungen im Bereich von Home Office, der mobilen Arbeitsmöglichkeiten. Unsere diversen Broschüren, wie zum Beispiel der neue Folder über Best-Practice-Beispiele der Initiative „Unternehmen für Familien“, dokumentieren auch ganz klar, wie das gestaltet werden kann und wie es ja in der Praxis schon funk­tioniert.

Wir wollen jedenfalls mehr Freiraum für die Familien und nicht grundsätzlich mehr Freiraum für die Unternehmen, sondern wir wollen dieses Thema aus Familiensicht denken. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsidentin Doris Bures: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sie merken, dass unsere Ersatzanlage von der Akustik her nicht besonders gut ist. Wir haben daher das Problem, dass sich dann, wenn der Lärm- beziehungsweise Geräuschpegel im Raum höher ist, das noch einmal schlecht darauf auswirkt, dass wir der Ministerin oder der


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