Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll138. Sitzung / Seite 36

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Präsidentin Doris Bures: Damit kommen wir zur 9. Anfrage, das ist jene von Frau Abgeordneter Steger. – Bitte.

 


Abgeordnete Petra Steger (FPÖ): Sehr geehrte Frau Minister! Am 22. Juni wurde im Unterausschuss des Familienausschusses das Thema unbegleitete minderjährige Flüchtlinge auch im Zusammenhang mit Bildung und Ausbildung behandelt. Dabei trat durch Erlebnisberichte eines eingeladenen Experten und Schuldirektors aus Wien unter anderem zutage, dass insbesondere schwer integrierbare und integrations­unwillige Kinder zu einem Problem im Unterricht werden, unter dem alle anderen österreichischen Schüler, aber auch viele Flüchtlingskinder, die lernbereit sind, leiden. Darunter leiden dann natürlich auch Lehrer und Pädagogen und damit auch das Bildungssystem insgesamt.

Ein Punkt der Österreichischen Jugendstrategie bezieht sich auf den Bereich Beschäf­tigung und Bildung. Auf der Ministeriumshomepage heißt es dazu – ich zitiere –: Eine bestmögliche Entwicklung der Talente der jungen Menschen erfordert ein Bildungs­system, das unter anderem die Schule nicht mit dem Problem schwer integrierbarer Jugendlicher allein lässt.

Meine Frage lautet daher:

237/M

„Welche konkreten Maßnahmen erachten Sie aufgrund der nachweislichen Probleme im Unterricht durch schwer integrierbare oder integrationsunwillige Kinder für not­wendig, damit unsere Jugend ihre Talente dennoch bestmöglich entwickeln kann?“

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Familien und Jugend MMag. Dr. Sophie Karmasin|: Wie Sie wissen, ist der Schulbereich nicht in meinem Ressort angesiedelt, aber ich bin natürlich in gutem Austausch mit der Bildungsministerin.

Was wir in unserem Ressort bezüglich dieses Themas schon realisiert haben bezie­hungsweise woran wir arbeiten, sind jedenfalls der Pflichtkindergarten für die Fünf­jährigen und auch die erwähnten Beratungsgespräche für Eltern von vierjährigen Kindern, die noch nicht im Kindergarten sind, um sie davon zu überzeugen, dass der Kindergartenbesuch und damit die Sprach-, die Sozial- und die motorische Entwicklung entscheidende Voraussetzung und Bedingung für einen gelungenen Schuleingang und auch eine gelungene Schullaufbahn sind. Das sind besonders wichtige Maßnahmen.

Dazu haben wir auch, weil Sie konkret von Flüchtlingskindern oder Kindern mit Asyl­status sprechen, ein Informationsblatt entwickelt, das auch in 17 Sprachen übersetzt wurde, damit genau diese Familien gut dahin gehend informiert sind, was der Kinder­garten bedeutet, welche Vorteile er hat – vor allem für ihre Kinder –, die damit dann mit guten Sprachkenntnissen in die Schule gelangen. Wenn Sie den Leitfaden downloaden wollen, der ist wirklich sehr gut gestaltet. Das ist eine wesentliche Maßnahme, um schon vorausblickend und präventiv zu arbeiten, um die Probleme in der Schule zu reduzieren.

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Steger.

 


Abgeordnete Petra Steger (FPÖ): Frau Minister, Sie haben auf der Homepage im Bereich Beschäftigung und Bildung insgesamt drei strategische Ziele genannt, und das Ziel der Jugendstrategie ist ja nicht nur, Ziele zu nennen, sondern auch, konkrete Maßnahmen zu setzen. Jetzt haben Sie einen Bereich angesprochen, lassen Sie mich deshalb meine Frage noch ein bisschen erweitern:

 


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